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Fischerboot mit Netzen bei Sonnenuntergang

Nachhaltige Fischerei & Nachhaltiger Fischfang: Wie man die Meere schützt

Nachhaltige Fischerei ist eine Art der Fischerei, die die langfristige Vitalität der Fischpopulationen, das Wohlergehen der Meeresökosysteme und den Lebensunterhalt derer, die von der Fischerei abhängen, berücksichtigt. Sie steht im Gegensatz zu einer Fischerei, die ohne Rücksicht auf die Zukunft betrieben wird und die kurzfristigen Fänge maximiert, während sie den Fischbeständen, den Lebensräumen und den lokalen Gemeinschaften langfristig schadet. Um nachhaltig zu sein, muss die Fischerei die drei Säulen der Nachhaltigkeit berücksichtigen: Umwelt, Soziales und Wirtschaft. Eine nachhaltige Fischerei ist eine Fischerei, die auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden kann, ohne die Umwelt zu schädigen oder die Fischbestände zu erschöpfen. Außerdem muss sie denjenigen, die von ihr leben, einen angemessenen Gewinn bringen, ob es sich nun um kommerzielle Fischer oder um Einheimische handelt, die ihren Fisch auf dem Markt verkaufen. Bei richtiger Bewirtschaftung kann die nachhaltige Fischerei eine wichtige Nahrungs- und Einkommensquelle für künftige Generationen sein. Sie erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Bewirtschaftung, um erfolgreich zu sein.

Nachhaltige Fischerei – Ein Überblick in 70 Sekunden: goClimate.de

Die Fischerei im Überblick

Unter nachhaltiger Fischerei versteht man den Fang von Fischen auf eine Weise, die die Umwelt nicht schädigt und die Fischbestände nicht dezimiert. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung und des verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt. Nachhaltige Fischerei ist eine Fischerei, die so bewirtschaftet wird, dass die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering sind und die langfristige Lebensfähigkeit der Fischerei gewährleistet ist. Dazu gehört, dass die Fischbestände gesund sind, dass die Fangmengen nachhaltig sind und dass der Lebensraum nicht geschädigt wird.

In der letzten Zeit ist der Fischkonsum und die damit zusammenhängende Nachfrage der Fischprodukte durch die Verbraucher jedoch sehr stark angestiegen. Dies hatte zur Folge, dass viele Fischereien ihr Pensum stark erhöht haben, um diesem marktwirtschaftlichem Druck gerecht zu werden. Das Ganze hatte dann wiederum eine Überfischung zur Folge, die nicht nur bestimmte Fischarten, sondern ganze Bestände der Meere und das Ökosystem Meer als solches betrifft. Hier muss also ein Umdenken stattfinden!

34 Prozent der Bestände sind überfischt

Nach Angaben der Welternährungsorganisation „FAO“ sind 34 Prozent der Bestände überfischt. Das bedeutet, dass die Fischpopulation schneller dezimiert wird, als sie sich vermehren kann. Die Überfischung kann eine Reihe negativer Folgen haben, darunter den Zusammenbruch von Fischpopulationen, die Zerstörung von Lebensräumen und die Ausrottung anderer Meeresbewohner. Darüber hinaus kann die Überfischung zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten für die Fischer und ihre Familien führen. Deshalb ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Fischerei sicherzustellen. Dazu gehören die Festlegung von Quoten, die Regulierung von Fanggeräten, die Schaffung von Zertifikaten wie dem MSC Siegel und der Schutz kritischer Lebensräume. Durch diese Maßnahmen können wir dazu beitragen, dass unsere Ozeane auch für kommende Generationen gesund und produktiv bleiben. Bei dem Problem der Überfischung geht es nämlich bei weitem nicht nur um eine Fischart, sondern um die Inhalte der gesamten Weltmeere!

Wildfang

Wildfang bezieht sich auf „wild gefangenen“ Fisch. Das heißt auf Fische oder Meeresfrüchte, die in freier Wildbahn gefangen und nicht in einer Fischfarm gezüchtet wurden. Wild gefangene Fische gelten in der Regel als qualitativ hochwertiger als Zuchtfische, da sie nicht demselben Maß an Überfüllung und Umweltbelastungen ausgesetzt sind. Außerdem haben Fische aus Wildfang mit größerer Wahrscheinlichkeit einen höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Allerdings kann Wildfisch auch teurer sein als Zuchtfisch, da er schwieriger zu fangen ist. Beim Kauf von Fisch aus Wildfang ist es beonsers wichtig, darauf zu achten, dass er aus einer nachhaltigen Fischerei stammt. Andernfalls kann der Fang von Wildfischen zur Überfischung führen und das empfindliche Gleichgewicht der Meeresökosysteme stören. Bei der Fischzucht kann sehr genau reguliert werden, wie viele Fischen gefangen und wie viele nachgezüchtet werden. Dies ist beim Wildfisch nicht einfach so möglich. Daher ist hier besondere Vorsicht geboten!

Gesunde Bestände, Beifang vermeiden, Meeresboden schonen

Nachhaltige Fischerei ist eine Fischerei, die so bewirtschaftet wird, dass die Gesundheit der Fischbestände erhalten bleibt und das Ökosystem der Meere geschützt wird. Dazu gehört die Vermeidung von Überfischung, die zu einem dramatischen Rückgang der Population einer bestimmten Art führen kann. Die Vermeidung von Überfischung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung gesunder Fischbestände.

Dazu gehört auch, dass Maßnahmen zur Vermeidung von Beifang ergriffen werden, d. h. von Fischen oder anderen Meerestieren, die versehentlich zusammen mit der Zielart in die Fischernetze geraten. Der Beifang, also der Fang von Nichtzielarten, kann in einigen Fischereien ein großes Problem darstellen. Es ist wichtig, den Beifang zu minimieren, um sowohl die Nichtzielarten als auch die Gesundheit der Fischerei insgesamt zu schützen.

Darüber hinaus muss eine nachhaltige Fischerei den Meeresboden vor Schäden durch Fanggeräte oder andere Aktivitäten schützen. Der Meeresboden ist ein lebenswichtiger Teil des marinen Ökosystems, und am Boden liegende Fanggeräte können verheerende Auswirkungen auf empfindliche Lebensräume haben. Eine sorgfältige Steuerung der Fangtätigkeiten kann dazu beitragen, den Meeresboden zu schützen und die Gesundheit der Meeresumwelt insgesamt zu erhalten.

Durch die Einhaltung dieser Leitlinien kann die Fischerei dazu beitragen, dass ihre Tätigkeit keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat. Da sich immer mehr Verbraucher dieser Problematik bewusst werden, wird die Nachfrage nach nachhaltigen Fischereierzeugnissen wahrscheinlich steigen.

Fischer beim Reinigen des Fischernetzes vom Fisch

Nachhaltige Fischerei mit konventionellen Fangmethoden

Die Fischerei ist ein entscheidender Bestandteil des globalen Ernährungssystems und versorgt Millionen von Menschen mit Proteinen, Eiweiß und anderen Nährstoffen. Die Fischerei steht jedoch unter enormem Druck durch Überfischung, Verlust von Lebensräumen und Verschmutzung. Daher ist die nachhaltige Fischerei sowohl für Naturschützer als auch für Fischer zu einem wichtigen Thema geworden.

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, nachhaltig zu fischen. Ein Ansatz besteht darin, konventionelle Fischereimethoden auf umweltfreundlichere Weise anzuwenden. So können beispielsweise Fischerboote mit speziellen Geräten ausgestattet werden, die den Beifang reduzieren, und die Fischer können darin geschult werden, sensible Gebiete zu meiden. Außerdem können die Fischer selektivere Fanggeräte einsetzen, um die Auswirkungen auf Nichtzielarten zu verringern. Ein weiterer Ansatz besteht darin, neue Technologien einzusetzen, um nachhaltiger zu fischen. So können beispielsweise Sonargeräte zur Ortung von Fischschwärmen und ferngesteuerte Fahrzeuge zur Erhebung von Daten über Fischbestände eingesetzt werden. Schließlich ist es auch möglich, Fisch auf nachhaltige Weise zu züchten. Die Aquakultur kann eine beständige Fischquelle bieten, ohne die Wildpopulationen zu schädigen.

Mit dem richtigen Management ist es möglich, nachhaltig zu fischen und gleichzeitig den Bedarf der wachsenden Weltbevölkerung zu decken. Mit einer Kombination aus traditionellen Methoden und neuen Technologien können wir eine nachhaltige Fischerei sicherstellen.

Richtlinien zur nachhaltigen Fischerei

Um die Gesundheit der Weltmeere langfristig zu sichern, ist eine nachhaltige Fischerei unerlässlich. Das bedeutet, so zu fischen, dass die Fischpopulationen nicht dezimiert und die Meeresumwelt nicht geschädigt wird. Es gibt eine Reihe von Richtlinien, die den Fischern helfen können, nachhaltig zu fischen. So müssen die Fischer beispielsweise vermeiden, Arten zu fangen, die bereits gefährdet, geschützt oder überfischt sind. Außerdem müssen sie Fanggeräte verwenden, die den Beifang und die Schädigung von Lebensräumen minimieren. Außerdem sollten nachhaltige Fischereien Managementpraktiken anwenden, die die lokalen Ökosysteme schützen. So muss zum Beispiel darauf geachtet werden, dass empfindliche Lebensräume wie Korallenriffe und andere sensible Ökosysteme nicht beschädigt werden. Wenn möglich, sollten die Fischer Handleinen oder Fallleinen anstelle von Schleppnetzen verwenden. Und schließlich erfordern nachhaltige Fischereipraktiken eine sorgfältige Bewirtschaftung der Fischbestände. Dazu gehört die Festlegung von Fangquoten und Schonzeiten, damit sich die Fischpopulationen erholen können. Indem sie diese Richtlinien befolgen, können die Fischer dazu beitragen, dass ihre Branche auch für künftige Generationen lebensfähig bleibt.

Tabu: Blauflossenthun und Haie

Blauflossenthun und Haie gelten als Delikatessen auf dem Fischmarkt. Die Überfischung und die hohe Nachfrage haben jedoch zu einem dramatischen Rückgang der Populationen geführt, so dass die beiden Arten heute als gefährdet gelten. Dies führte sogar so weit, dass beide Arten mittlerweile vom Aussterben bedroht sind. Aus diesem Grund ist der Fang von Rotem Thun und Haien heute tabu. Es ist nicht nur illegal, diese Tiere zu fangen, sondern gefährdet auch die Zukunft der beiden Arten im erheblichen Maße. Aus diesem Grund wurden internationale Abkommen zum Schutz Blauflossenthuns geschlossen. Diese Verbote mögen zwar für einige Fischer oder Delikatessen-Liebhaber unangenehm sein, sind aber für die Erhaltung dieser erstaunlichen Kreaturen unerlässlich.Wenn wir sicherstellen wollen, dass der Blauflossenthun und die Haie ein Teil unserer Welt bleiben, müssen wir das Tabu der Fischerei auf diese Tiere respektieren.

Thunfisch: nur von Hand geangelt

Thunfisch ist eine der beliebtesten Fischarten der Welt. Er gehört auch zu den am stärksten befischten Fischarten. Der überwiegende Teil dieses Thunfischs wird dabei mit Methoden gefangen, die sowohl für den Fisch als auch für die Umwelt schädlich sind. So können sich Ringwadennetze kilometerweit ausdehnen, wobei nicht nur Thunfische, sondern auch andere Meeresbewohner wie Delfine und Schildkröten gefangen werden. Bei der Langleinenfischerei werden Leinen mit einer Länge von bis zu 100 Kilometern und Tausenden von Haken ausgelegt. Die Langleinenfischerei führt daher häufig zum Tod von Nichtzielarten.

Im Gegensatz dazu ist die Handfischerei auf Thunfisch eine wesentlich nachhaltigere Methode. Diese Fangmethode ist zwar teurer und zeitaufwändiger, führt aber zu einem qualitativ hochwertigeren Produkt. Dabei wird ein Thunfisch nach dem anderen mit Haken und Leine gefangen. Diese Methode hat weitaus geringere Auswirkungen auf die Umwelt und führt außerdem zu einem qualitativ hochwertigeren Produkt. Thunfisch, der mit der Hand gefangen wird, ist in der Regel frischer und in besserem Zustand als Thunfisch, der mit anderen Methoden gefangen wird. Daher erzielen sie auf dem Markt einen höheren Preis. Aus diesen Gründen entscheiden sich immer mehr Thunfischfischer für die Handfischerei als nachhaltige Fangmethode. Obwohl der handgefangene Thunfisch nur einen kleinen Teil des Gesamtmarktes ausmacht, gibt es einen kleinen, aber wachsenden Markt für handgefangenen Thunfisch. Somit ist er ein wichtiger Bestandteil des globalen Fischmarktes und dessen Veränderungen.

Fisch-Siegel & Label

Heutzutage ist es wichtig, darauf zu achten, woher unsere Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden. Für Fisch gibt es eine Vielzahl verschiedener Siegel und Zertifizierungsprogramme, die nachhaltige und umweltfreundliche Praktiken versprechen. Zu den bekanntesten Siegeln gehören MSC, ASC, Friend of the Sea, Naturland Wildfisch und Dolphin Safe. Wenn Sie auf diese Gütesiegel achten, können Sie sicher sein, dass der Fisch, den Sie kaufen, auf nachhaltige Weise gefangen wurde. Außerdem verlangen viele dieser Zertifizierungsprogramme strenge Richtlinien für die Handhabung und Verarbeitung des Fisches, so dass Sie sicher sein können, dass Sie ein hochwertiges Produkt erhalten. Achten Sie bei der Auswahl von Fisch im Supermarkt oder beim Fischhändler auf diese Gütesiegel, um sicherzustellen, dass Sie eine nachhaltige Wahl treffen.

MSC: Marine Stewardship Council

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Der Marine Stewardship Council (MSC) ist eine Umweltorganisation, die 1997 vom World Wildlife Fund (WWF) und dem Lebensmittelkonzern Unilever gegründet wurde. Seit 1999 ist der MSC unabhängig von den Gründungsorganisationen. Der MSC ist ein Zertifizierungsprogramm für nachhaltigen Fischfang. Ein Fischprodukt, das das MSC-Siegel trägt, muss drei Anforderungen erfüllen:

  • Die Fischbestände dürfen nicht überfischt sein und müssen sich immer wieder erholen können.
  • Die Fischerei darf nur so betrieben werden, dass die Artenvielfalt und die Funktionsfähigkeit der betroffenen Ökosysteme erhalten bleiben.
  • Alle regionalen und internationalen Gesetze müssen beachtet werden.

ASC: Aquaculture Stewardship Council

asc logo

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) ist eine Organisation, die einen weltweiten Standard für verantwortungsvolle Fischzucht setzt. Sie wurde vom World Wildlife Fund (WWF) und The Sustainable Trade Initiative in den Niederlanden gegründet. Der ASC hat eine Reihe von Anforderungen festgelegt, die Fischfarmen erfüllen müssen, um zertifiziert zu werden:

  • Eignung des Standorts der Aquakultur für Zuchtfischerei
  • Hohe Wasserqualität für gute Lebensbedingungen der Fische
  • Nachweis geringer Sterblichkeitsrate
  • Rückverfolgbarkeit des Fischfutters (nicht aus überfischten Beständen!)
  • Antibiotika nur unter medizinischer Überwachung für erkrankte Tiere

FOS: Friend of the Sea

fos logo

Friend of the Sea wurde im Jahr 2006 als Zertifizierungsprogramm für die Fischerei gegründet. Erklärtes Ziel der Organisation ist es, nachhaltige Fischereipraktiken zu fördern und maritime Ökosysteme zu erhalten. Friend of the Sea zertifiziert Fischereien, die bestimmte Standards einhalten, wie zum Beispiel eine maximale Beifanggrenze von acht Prozent. Einige Experten haben die Standards von Friend of the Sea kritisiert und argumentiert, dass die Beifanggrenze für die Schwarmfischerei auf drei Prozent festgelegt werden sollte. Anders als der Marine Stewardship Council (MSC) setzt Friend of the Sea keine unabhängigen Experten ein, um die Einhaltung seiner Standards zu überprüfen. Trotz dieser Kritikpunkte bleibt Friend of the Sea eines der anerkanntesten Zertifizierungsprogramme für die Fischerei.

Naturland-Siegel für Wildfisch

naturland wildfisch siegel

Das Naturland Siegel für Wildfisch wird an ausgewählte Fischereiprojekte vergeben, die die Kriterien für eine nachhaltige Bewirtschaftung erfüllen. Bei der Auswahl stehen soziale Kriterien im Vordergrund, wie zum Beispiel, dass die selbständigen Fischer einen fairen Lohn für ihren Fang erhalten. So wird sichergestellt, dass die Fischer ihre Familien und Gemeinden weiterhin unterstützen können. Darüber hinaus trägt das Naturland Siegel dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung eines nachhaltigen Fischereimanagements zu schärfen.

Dolphin Safe

dolphine safe logo

Das Siegel Dolphin Safe wird für Thunfisch von Unternehmen vergeben, die bestimmte Fangtechniken anwenden, um den Beifang von Meeressäugern wie Delfinen zu vermeiden. Dieses Siegel gibt den Verbrauchern zwar eine gewisse Sicherheit, dass der Thunfisch, den sie kaufen, so gefangen wurde, dass Delfine möglichst wenig Schaden nehmen, aber es ist keine Garantie dafür, dass der Thunfisch nachhaltig gefangen wurde. Das Siegel berücksichtigt zum Beispiel nicht den Zustand der Thunfischbestände oder ob andere Arten von Meereslebewesen, wie Haie oder Schildkröten, beim Fang des Thunfischs als Beifang getötet wurden.

Greenpeace Empfehlungen

Greenpeace Fischratgeber

Der Greenpeace-Fischratgeber ist ein nützliches Instrument für Verbraucher, die sicherstellen wollen, dass sie nachhaltige Meeresfrüchte und Fische kaufen. Der Leitfaden enthält Empfehlungen, welche Fische man meiden sollte und welche man bedenkenlos kaufen kann. Greenpeace aktualisiert den Leitfaden regelmäßig, so dass er immer auf dem neuesten Stand der Informationen zur Nachhaltigkeit von Meeresfrüchten ist. Der Leitfaden ist auch als Smartphone-App verfügbar, die es den Verbrauchern noch leichter macht, beim Einkauf von Fisch und Meeresfrüchten eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Fischer arrangieren Behälter mit Fisch

FAQs zum Thema Nachhaltiger Fischfang

Was versteht man unter nachhaltiger Fischerei?

Nachhaltige Fischerei ist eine Form des Fischfangs, die nicht zur Dezimierung der Fischpopulationen führt. Um nachhaltig zu sein, muss die Fischerei so betrieben werden, dass sich die Fischpopulationen im Laufe der Zeit wieder regenerieren können. Dazu gehören häufig Maßnahmen wie Fangquoten und Meeresschutzgebiete. Es ist wichtig zu wissen, dass nachhaltige Fischerei nicht dasselbe ist wie kommerzielle Fischerei, bei der es darum geht, die Anzahl der gefangenen Fische zu maximieren, ohne Rücksicht auf die langfristigen Auswirkungen auf die Fischpopulationen. Stattdessen geht es bei der nachhaltigen Fischerei darum, so zu fischen, dass die Fähigkeit künftiger Generationen, diese wertvolle Ressource zu nutzen, nicht beeinträchtigt wird.

Warum ist Fischerei oft nicht nachhaltig?

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum die Fischerei oft nicht nachhaltig ist. Eines der größten Probleme ist die Überfischung, d. h. der Fang von mehr Fischen, als die Population wieder aufstocken kann. Dies kann zu einem Rückgang der Fischpopulationen führen. Die Überfischung hängt eng mit der Gewinn-Maximierung durch große kommerzielle Fischereien und den globalen Fischmarkt zu tun. Außerdem sind viele Fangtechniken umweltschädlich. Bei der Grundschleppnetzfischerei zum Beispiel wird ein Netz über den Meeresboden gezogen, was Korallenriffe und andere Meereslebensräume schädigen kann. Ein weiteres großes Problem in der Fischereiindustrie ist der Beifang. Dabei handelt es sich um den versehentlichen Fang von Nicht-Zielarten, darunter Delfine, Schildkröten und Haie. Der Beifang ist oft überflüssig, was dazu führt, dass er tot oder lebendig zurück ins Meer geworfen wird. All diese Faktoren tragen dazu bei die Fischerei im großen Stile oft nicht nachhaltig ist.

Wie kann man nachhaltiger fischen?

Es gibt eine Reihe von Dingen, die Fischer tun können, um nachhaltiger zu fischen. Eine davon ist die Verwendung selektiverer Fanggeräte, wie Netze mit speziellen Maschenweiten, die kleineren Fischen die Flucht ermöglichen. Eine weitere Möglichkeit ist die Auswahl von Fischen, die reichlich vorhanden sind und nicht von Überfischung bedroht sind. Auch sollte darauf geachtet werden, zerstörerische Fischereipraktiken zu vermeiden, wie z. B. die Grundschleppnetzfischerei, die empfindliche Meereslebensräume wie z. B. Korallenbänke schädigen kann. Und wenn möglich, sollten die Fischer diese Lebensräume grundsätzlich so gut es geht meiden. Und schließlich sollten Sie als Verbraucher, wenn möglich, Meeresfrüchte kaufen, die von Organisationen wie dem Marine Stewardship Council als nachhaltig zertifiziert worden sind. Wenn wir diese Richtlinien befolgen, können wir dazu beitragen, dass auch künftige Generationen in den Genuss des Reichtums der Weltmeere kommen.

Welche Fangmethoden sind nachhaltig und schonend für die Umwelt?

Eine Möglichkeit, Nachhaltigkeit zu gewährleisten, besteht darin, Fisch zu wählen, der mit Methoden gefangen wurde, die die Umwelt nur minimal schädigen. Die Handleinenfischerei zum Beispiel ist eine traditionelle Methode, bei der die Fischer einen Fisch nach dem anderen mit Leine und Haken fangen. Diese Methode gilt als umweltfreundlicher als die Schleppnetzfischerei, bei der ein großes Netz über den Meeresboden gezogen wird, wobei oft auch andere Meerestiere gefangen werden (so genannter Beifang). Eine andere nachhaltige Methode ist die „selektive Befischung“, bei der nur bestimmte Fische gefangen werden, je nach Größe oder Art. Dies trägt dazu bei, die Überfischung bestimmter Arten zu verhindern. Diese Methode ist nicht nur nachhaltig, sondern auch viel umweltfreundlicher als die traditionellen Fangmethoden. Sie verursacht weniger Störungen in den Lebensräumen und führt nicht zum Tod von Fischen oder anderen Tieren, die nicht zu den Zielarten gehören. Außerdem wird Zuchtfisch oft als nachhaltige Option angesehen, da er den Druck auf die Wildfischerei verringert. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nicht alle Zuchtfische gleich sind – einige Zuchtmethoden sind umweltfreundlicher als andere. In Garnelenzuchtbetrieben werden zum Beispiel oft große Mengen wild gefangener Fische als Futtermittel verwendet, was den Druck auf die Wildbestände erhöhen kann.

Wie erkenne ich nachhaltigen Fisch?

Eine Möglichkeit, nachhaltigen Fisch zu erkennen, besteht darin, auf Zertifizierungssiegel von Organisationen wie dem Marine Stewardship Council (MSC) zu achten. Der MSC betreibt ein weltweites Zertifizierungsprogramm, mit dem beurteilt wird, ob eine Fischerei nachhaltig bewirtschaftet wird. Erfüllt eine Fischerei die strengen Standards, wird sie mit dem MSC-Siegel ausgezeichnet. Fisch, der das MSC-Siegel trägt, kann zu einer zertifizierten nachhaltigen Fischerei zurückverfolgt werden, was den Verbrauchern die Gewissheit gibt, dass sie nachhaltige Fischereipraktiken unterstützen.

Eine weitere Möglichkeit, nachhaltigen Fisch zu erkennen, besteht darin, direkt den Lieferanten von Meeresfrüchten und Fischen zu fragen, woher der Fisch stammt und wie er gefangen wurde. Wenn er Ihnen diese Informationen nicht geben kann, sollten Sie den Fisch nicht kaufen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich für kleinere Fische entscheiden, die in der Nahrungskette weiter unten stehen, da diese in der Regel häufiger vorkommen und weniger Auswirkungen auf die Meeresumwelt haben. Als informierter und verantwortungsbewusster Verbraucher können Sie dazu beitragen, nachhaltige Fischereipraktiken zu unterstützen

Welche Fische sollte man nicht mehr essen?

Mit der wachsenden Weltbevölkerung steigt auch die Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten. Infolgedessen sind viele Fischpopulationen in Gefahr, dezimiert zu werden. Um diese Bestände zu schützen, ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, welche Fische überfischt werden, und den Verzehr dieser Fische zu vermeiden. Zu den am häufigsten verzehrten Fischen, die heute als gefährdet gelten, gehören Thunfisch, Schwertfisch und Haie. Auch andere beliebte Meeresfrüchte wie Garnelen und Hummer stammen oft aus nicht nachhaltiger Fischerei. Durch verantwortungsbewusste Entscheidungen beim Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten können wir dazu beitragen, gefährdete Fischpopulationen zu schützen und dafür zu sorgen, dass es auch für kommende Generationen noch genug davon gibt.

Wie nachhaltig ist Fisch aus Aquakultur?

Fisch aus Aquakulturen wird immer beliebter, da die Wildfischbestände schwinden. Aber wie nachhaltig ist diese Quelle für Meeresfrüchte? Positiv zu vermerken ist, dass die Aquakultur keinen zusätzlichen Druck auf die Wildfischpopulationen ausübt. Sie kann sogar dazu beitragen, den Druck auf diese Bestände zu verringern, indem sie eine alternative Quelle für Meeresfrüchte bietet. Außerdem sind Fische aus Aquakultur in der Regel einheitlicher in Größe und Qualität, so dass sie sich leichter verarbeiten und verkaufen lassen. Allerdings gibt es auch einige potenzielle Nachteile zu bedenken. Zunächst einmal kann sich die Aquakultur negativ auf die lokalen Ökosysteme auswirken, wenn Fische entkommen und mit wild lebenden Populationen um Nahrung oder Partner konkurrieren. Auch der Einsatz von Antibiotika und anderen Chemikalien in der Aquakultur kann die Wasserwege verschmutzen und die Meeresfauna schädigen. 🌱

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Bildquellen

  • nachhaltiges-fischerboot: iStock/Conny Pokorny
  • nachhaltiger-fischfang: iStock/daniele russo
  • Marine_Stewardship_Council_Logo.svg: https://www.msc.org/
  • asc-logo: https://de.asc-aqua.org/
  • fos-logo: https://friendofthesea.org/
  • naturland-wildfisch-siegel: https://www.naturland.de/
  • dolphine-safe-logo: https://www.earthisland.org/
  • Greenpeace-Fischratgeber: https://www.greenpeace.de/
  • nachhaltig-fischen: iStock/pixinoo