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tourismus und Nachhaltigkeit

Tourismus und Umwelt – ein Gegensatz?

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig auf der ganzen Welt, der Milliarden von Dollar zur lokalen, regionalen und nationalen Wirtschaft beiträgt und für tausende Menschen Einkommens- und Lebensgrundlage darstellt. Doch mit der zunehmenden Beliebtheit der Urlaubsreise wird die Bedeutung der Nachhaltigkeit immer deutlicher. In diesem Artikel erklären wir einige Begriffe zum Thema Tourismus, welche Herausforderungen er mit sich bringt und durch welche Maßnahmen nachhaltiger Tourismus gefördert werden kann.

Welche Art von Tourismus gibt es?

Tourismus ist die vorübergehende Bewegung von Menschen zu Zielen außerhalb ihrer gewohnten Umgebung zu Freizeit-, Geschäfts- oder anderen Zwecken. Der Tourismus ist ein weltweiter Wirtschaftszweig und war vor der Pandemie der am schnellsten wachsende Sektor[3]. Die Welttourismusorganisation definiert Tourismus als „Aktivitäten, die außerhalb des Wohnortes unternommen werden“. Generell unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten des Tourismus.

  • Inland-Tourismus ist das Reisen innerhalb eines Landes: also Urlaub in der Heimat, oder regionaler Urlaub, dann fällt dies unter Inland-Tourismus.
  • Externer-Tourismus/Fremdenverkehr ist das Reisen über Ländergrenzen hinweg ins Ausland gemeint.
  • Massentourismus ist eine Art von Tourismus, die einer breiten Bevölkerungsgruppe in der Gesellschaft angeboten wird. Günstige Angebote von Reiseveranstaltern locken Massen an Touristen in einen bestimmen Reiseort. Ein Beispiel sind Kreuzfahrten, oder der beliebte Urlaubsort Jesolo in Italien.
  • Sanfter Tourismus, Ökotourismus und nachhaltiger Tourismus isteine Reaktion auf den Massentourismus. Beim Sanften Tourismus achtet man auf eine Reduzierung der Klimawirkung des Reisens und setzt sich für eine nachhaltige Tourismuswirtschaft ein, von der Umwelt und Menschen profitieren.

Was sind die Vorteile des Tourismus?

Der Tourismus bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Einige der Vorteile des Tourismus sind die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand der Tourismusregion, die Unterstützung von Naturschutzorganisationen, ökologische Reiseangebote und finanzielle Vorteile für den Reiseort. Tourismus stimuliert das Wirtschaftswachstum, generiert für viele Menschen eine Lebensgrundlage und schafft viele Arbeitsplätze.

Dieser Effekt wird noch verstärkt, da der Tourismus auch eine Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen außerhalb der Reisebranche erzeugt. Auch Deutschland profitiert von der Branche. Die deutsche Tourismuswirtschaft kann zum Erhalt der Natur und von Kulturgütern beitragen und neue Möglichkeiten für Bewohner bieten. So hat zum Beispiel der Tourismus auf den Nordsee-Inseln dazu beigetragen, dass das Wattenmeer als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.

Tourismus bedeutet nicht zwangsläufig klimaschädliches Reisen, denn eine Urlaubsreise kann auch an schöne Orte in der Region gehen. Wenn man dabei auf eine Anreise per Flugzeug verzichtet und stattdessen ein näheres Reiseziel wählt, kann auch mit gutem Gewissen den Urlaub genießen.

Welche Probleme und Folgen bringt Tourismus?

Das Wachstum des Tourismus hat tiefgreifende Auswirkungen auf viele der begehrtesten Urlaubs-ziele der Welt. Das gilt vor allem für die Regionen, in denen der Tourismus einen großen Teil der Wirtschaft ausmacht. Da die Wirtschaft des Landes von der hohen Zahl an Touristen abhängig ist, geht die Entwicklung oft auf Kosten der lokalen Bevölkerung, Tiere und Umwelt.

Große Hotelketten im Reiseland ziehen viele Besucher an, jedoch belastet die Attraktivität der Küstenregionen die Natur und führt zu vergrößertem Wasserverbrauch und Abfallaufkommen. So sind Gebiete wie zum Beispiel Korallenriffe besonders anfällig für Störungen durch Taucher, Schnorchler, Boote und andere Wasserfahrzeuge. Zudem hat die Anreise von Urlaubern maßgebliche Auswirkungen auf das Klima sowie die Luft- und Lebensqualität der Einheimischen, denn Flüge und Kreuzfahrtschiffe verursachen im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln einen hohen Ausstoß der (gesundheits-)schädlichen Treibhausgase.

Massentourismus ist ein Problem für die umwelt

Das zentrale Problem: der Massentourismus

Die globale Tourismuswirtschaft boomt. Denn seit 1950 hat sich die Anzahl der international Reisenden von 25 Mio. auf mehr als 1.400 Mio. Menschen in 2018 verfünfzigfacht. Dieser Aufschwung zeigt sich ebenso in Deutschland und ist durch verschiedene Faktoren wie Steigender Wohlstand, zunehmende Mobilität und Verkehrsanbindung, mehr Freizeit, Produktentwicklung und -innovationen, sowie zunehmendes Bewusstsein für andere Orte bedingt.

Aber Massentourismus führt oft zur Erschöpfung der natürlichen Ressourcen sowie zur Zerstörung von Kultur und Umwelt. Er kann auch zur Verbreitung von Krankheiten sowie zu wirtschaftlichen und sozialen Problemen führen. Diese Art des Tourismus kann auch zu einer Überbevölkerung im Reiseland führen, was die lokale Infrastruktur und die Ressourcen belasten kann. Außerdem kann er zu einer homogenisierten Kultur führen, die nicht den wahren Charakter eines Reiseziels oder den Alltag seiner Menschen widerspiegelt.

Massentourismus führt oft zu höheren Lebenshaltungskosten, da die Preise aufgrund der gestiegenen Nachfrage durch Reisende tendenziell steigt. Das führt dazu, dass die Einrichtung der Unterkünfte für Reisende im Verhältnis zu der lokalen Bevölkerung überhandnimmt. Er kann auch zu einem verstärkten Wettbewerb um Arbeitsplätze führen, was die Löhne senken, schlechtere Arbeitsbedingungen und Ungleichheit schaffen kann. Und schließlich kann sich diese Art des Reisens negativ auf die Lebensqualität der Einheimischen auswirken, da die Touristen möglicherweise die lokalen Bräuche und Traditionen nicht respektieren oder Hotels Stadt- und Landschaftsbilder verdrängen.

Nachhaltiger Tourismus und die Ziele der Vereinten Nationen

Als Reaktion auf die Folgen des Massentourismus für die Umwelt fasste die UN den Tourismus in einigen Aspekten zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele auf. So konnte nachhaltiger tourismus im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen integriert werden. Damit wird sanfter Tourismus nicht nur weiter verbreitet sondern kann dazu führen, dass alle dem Tourismus vor- und nachgelagerten Bereiche die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele positiv unterstützen.

Laut der Welttourismusorganisation (UNWTO) müssen Bestrebungen für Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und inklusives nachhaltiges Wachstum, Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion, sowie Starke Partnerschaften zur Erreichung der Nachhaltigkeit, ein fester Bestandteil des sanften Tourismus sein.

Aber auch im Rahmen anderer Ziele der Vereinten Nationen spielt Tourismus eine Rolle: Als Lebensgrundlage vieler Personen, Gemeinden und Länder sind die UN Ziele fürNachhaltigkeit weniger Armut, kein Hunger, Gesundheit sowie Bildung auch durch die Bestrebungen des sanften Tourismus zu erreichen. Nachhaltiger Tourismus hat aufgrund der Klimawirkung des Reisen auch weitere Anknüpfungspunkte im UN-Ziel Maßnahmen zum Klimaschutz.

Sanfter Tourismus ist Umweltfreundlich

Nachhaltigkeit im Urlaub? Alternative sanfter Tourismus

Sanfter Tourismus (auch bekannt als nachhaltiger Tourismus) ist eine alternative Form des Reisens, die darauf abzielt, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Beim Konzept des Sanften Tourismus geht es darum die Natur in ihrer ursprünglichen Form zu erleben und einen respektvollen Umgang mit der Kultur des besuchten Landes. Sanfter Tourismus heißt auch, beim Reisen die eigene Umgebung zu erkunden, anstatt in ferne Länder zu reisen, nachhaltige Verkehrsmittel zu nutzen und den eigenen Verbrauch von Ressourcen sowie den eigenen CO2 Ausstoß zu verringern. Beim Sanften Tourismus spielt Nachhaltigkeit in jedem Bereich der Urlaubsreise eine wichtige Rolle. Die Tourismuswirtschaft, aber auch Reisende selbst, können und müssen ihren Beitrag leisten und ihre positiven Auswirkungen maximieren und ihre negativen minimieren.

Mehr zum Thema Sanfter Tourismus:

Camping ist billig und besser für die Umwelt

Ökotourismus: Camping

Das Erleben der Natur durch Camping ist eine lohnende Art, Ökotourismus zu erleben. Camping gibt den Menschen die Möglichkeit, mit der Umwelt in Kontakt zu treten und bietet oft atemberaubende Aussichten und ein unvergleichliches Gefühl der Ruhe. Für diejenigen, die sich am Ökotourismus beteiligen möchten, ist Camping eine relativ kostengünstige Aktivität, die ein besseres Verständnis für wichtige Umweltprobleme in einer bestimmten Region ermöglicht. Wenn die Einrichtungen richtig verwaltet werden, hinterlässt das Campen nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt und ermöglicht es den Besuchern neben Erholung auch ein neues Verständnis für Mutter Natur zu finden.

radreisen sind aktive urblaubsformen

Fahrrad-Reisen

Nachhaltiger Tourismus erfreut sich in letzter Zeit großer Beliebtheit, da er den Schwerpunkt auf nachhaltige Reisemethoden legt. Fahrrad-Reisen sind eine der effektivsten Möglichkeiten, die Natur zu erkunden und verschiedene Kulturen kennenzulernen, ohne die Umwelt stark zu belasten. Diese Art der Fortbewegung hat im Vergleich zur Flugreise nicht nur einen deutlich geringen CO2-Fußabdruck, sondern bedeutet in seiner Gesamtheit auch viel weniger Auswirkungen und Schäden für die Natur. Darüber hinaus bietet das Fahrradfahren nicht nur ein aktives Abenteuer für die Reisenden und setzt den Fokus auf das Reisen selbst (Stichwort: Der Weg ist das Ziel).

Bio hotels als sanfter tourismus

BIO-Hotels

Ein Biohotel ist das perfekte Ziel für Reisende, die einen umweltbewussten Aufenthalt suchen. Es handelt sich um Hotels, die umweltfreundliche Baupraktiken und modernste Technologien einsetzen, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern. Diese umweltfreundlichen Einrichtungen bieten ihren Gästen Annehmlichkeiten wie biologische einheimische Lebensmittel, erneuerbare Energiequellen, recycelte Materialien und vieles mehr. Die Gäste können auch zum Umweltschutz beitragen, indem sie an vielen Aktivitäten teilnehmen, die in Biohotels angeboten werden, z. B. Vogelbeobachtung, Strandsäuberungen und Recycling-Initiativen. Mit seinem Engagement für Nachhaltigkeit bietet ein Biohotel ein unvergessliches Urlaubserlebnis für alle, die sich die Zeit nehmen, die Schönheit der Natur zu schätzen.🌱


Quellen:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tourismus

https://flonchi.org/de/was-ist-tourismus

https://www.studysmarter.de/schule/geographie/humangeographie/tourismus

https://umweltmission.de/wissen/sanfter-tourismus

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/nachhaltiger-tourismus#-umweltbelastungen-ermitteln-und-umweltauswirkungen-verringern

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Bildquellen

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  • Massentourismus: Canva/AlexiaCoville
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  • Bio-Hotels: Canva/AlexiaCoville