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Massentourismus vs Sanfter Tourismus ein vergleich

Massentourismus vs Sanfter Tourismus

Der sanfte Tourismus hat in den letzten Jahren stetig an Beliebtheit gewonnen und wird zunehmend als Alternative zum Massentourismus gesehen. In diesem Artikel vergleichen wir die Reiseformen, harter und sanfter Tourismus. Der Vergleich der beiden Tourismusformen zeigt, mit welchen Verhaltensweisen jeder Reisende auch im Urlaub die Natur und das Klima schützen kann.

Was versteht man unter hartem Tourismus?

Der Begriff harter Tourismus bezieht sich auf eine Art des Tourismus, die sich vor allem um Preise dreht und in der Regel Massentourismus beinhaltet. Die Definition dieser Massenerscheinung ist durch einen hohen Einsatz von Ressourcen, einen großen Flächenverbrauch, eine starke Auswirkung auf die Natur und Biodiversität und kulturelle Verhaltensweisen gekennzeichnet. Diese Form des Reisens legt den Fokus hauptsächlich auf kurzfristige Gewinne und erlaubt Reiseveranstaltern möglichst viele Besucher in den Bettenburgen und Hotelanlagen bestimmter Tourismusregionen unterzubringen.

Harter Tourismus wird oft mit negativen Folgen für die Umwelt und die Kulturen verbunden. Dazu gehören unter anderem übermäßiger Verkehr, schlechte Arbeitsbedingungen, erhöhten Emissionen, ein großes Abfallaufkommen, Abholzung von Wäldern, Zerstörung der Ökosysteme und Eingriffe in lokale Kulturen. Er kann zudem in der lokalen Bevölkerung soziale Konflikte auslösen, da er traditionelle soziale Strukturen im Land auflösen und zum Beispiel Infrastruktur-Probleme durch Fremdenverkehr verursachen kann.

Dieser Tourismus schadet nicht nur der Umwelt und der lokalen Bevölkerung, sondern ist auch für Reisende selbst keine Erholung. Die Kommerzialisierung der Sehenswürdigkeiten führt zu einem allgemeinen Rückgang der Servicequalität, was bei Reisenden zu Frustration führen kann. Außerdem sind diese Arten von Urlaub meist teuer, bieten aber für Besucher kaum kulturelle Erfahrungen oder sinnvolle Interaktionen mit Einheimischen.

massentourismus kreuzfahrt

Was sind die Merkmale von Massentourismus?

Da sich bei dieser Form des Reisens eine große Anzahl von Reisenden an einem bestimmten Reiseziel versammelt, zeichnet sich die Tourismuswirtschaft volkswirtschaftlich durch eine saisonal bedingt hohe Nachfrage nach bestimmten Reisezielen zu Urlaubszeiten aus. In Deutschland und Europa flocken Urlauber zum Beispiel zu bekannten Badeorten oder Skigebieten.

Der Massentourismus ist in vielen Ländern für die Tourismusbranche von großer Bedeutung, denn die Förderung dieser Infrastrukturen sind zu einer wichtigen Einnahme- und Beschäftigungsquelle geworden. Trotz der vielen Probleme die üblicherweise mit dem Begriff assoziiert werden, hat Massentourismus auch für die lokale Wirtschaft einige Vorteile, denn er schafft Arbeitsplätze in verschiedenen Sektoren der Tourismusbranche und generiert dem Land Steuereinnahmen. Er ermöglicht es jedermann, eine Urlaubsreise in ferne Länder zu unternehmen und trägt dazu bei, das gegenseitige Verständnis von Menschen und Völkern zu verbessern. Außerdem bringt er finanziellen Wohlstand in die Region und erweitert den persönlichen Horizont der Reisenden. Allerdings hat der Massentourismus auch zahlreiche negative Auswirkungen.

Das Konzept des Massentourismus ist durch fehlende Fremdsprachlichkeit charakterisiert und kann zu Verdrängung der lokalen Kultur, Umweltbelastung und wirtschaftlicher Abhängigkeit des Urlaubsortes führen. Die Verdrängung der lokalen Kultur tritt vor allem dann auf, wenn Touristen in ein bestimmtes Urlaubsgebiet strömen und ihre eigene Kultur und Ernährung mitbringen, nimmt die Vielfalt des kulturellen Erbes im Urlaubsort durch eine Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden (zum Beispiel in Hotels und Restaurants) ab.

Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit dem Massentourismus ist die enorme Belastung von Ressourcen und Infrastruktur, die durch Treibhausgase einen Beitrag zum Klimawandel leisten und zu Schäden an der Natur führen. Ein großer Aspekt beim Thema Umweltschutz ist hier der Verlust der Ökosysteme und die Störung der Tierwelt durch Verkehr und Abfallaufkommen. Außerdem kann der Massentourismus zu einer Abhängigkeit von Geld und Interessen der Touristen führen, die die lokale Wirtschaft in dieser Hinsicht verzerren und sie zu sehr von externen Faktoren statt von ihren eigenen Ressourcen abhängig machen kann

Um diese negativen Auswirkungen zu vermeiden, werden Ansätze wie sanfter Tourismus oder nachhaltiger Tourismus als Gegenbewegung zu traditionellen Formen des Reisens entwickelt. Alternativen wie sanfter Tourismus fokussieren sich auf ein größeres Verantwortungsbewusstsein sowie Nachhaltigkeit beim Reisen und schafft Möglichkeiten um den Schutz der Umwelt in den Vordergrund zu stellen.

massentourismus vs sanfter tourismus

Welche Folgen hat Massentourismus für die Natur und Menschen?

Massentourismus hat sowohl soziale als auch ökologische Auswirkungen. Diese können sich in Form von lokaler und regionaler Übernutzung, Verschmutzung der Weltmeere, Schädigung der Bergwälder, erhöhtem Ausstoß der Treibhausgase durch Verkehr und Fremdenverkehrsgebiete, Zerstörung der Natur durch die Umsetzung und Bau von Ferienanlagen und Intensivierung des Tourismus im Alpenraum manifestieren. Diese Form des Tourismus kann auch Unbeteiligte treffen, wenn Küstengebiete für touristische Anlagen zerstört werden und beispielsweise einheimische Fischer ihren Job verlieren. Zudem fließen die Einnahmen oft an Internationale Tourismus-Konzerne ab, anstatt vor Ort zu bleiben, was die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung beeinträchtigt.

Um die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu minimieren, ist ein starkes Umdenken und Engagement sowohl der globalen als auch der lokalen Akteure erforderlich. Lokale Gemeinschaften sollten die Möglichkeit erhalten, sich an Entscheidungsprozessen von Projekten zu beteiligen und von den touristischen Reisen und Aktivitäten zu profitieren, indem sie Zugang zu angemessener Entlohnung und Ressourcen erhalten. Außerdem sollten sich Reiseveranstalter und Reisebüros ihrer sozialen Rolle bewusst sein und die Umwelt und die Kultur vor Ort respektieren. Darüber hinaus sollten die Regierungen Maßnahmen, wie zum Beispiel eine intelligente Besucherlenkung, zum Schutz der Küstengebiete einführen und die Tourismus-Entwicklung in sensiblen Gebieten einschränken. Im Rahmen dieser Maßnahmen würde eine Einschränkung der Entwicklung von Hotels und Ferienanlagen die Beeinträchtigung von Stadtbild und Natur lindern. Schließlich sollte ein Programm für Touristen zur Verfügung gestellt werden, das das Bewusstsein der Reisenden für den Umgang mit der Umwelt und fremden Kulturen schärft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Massentourismus sowohl positive als auch negative Auswirkungen hat auf die ökologischen, sozialen und kulturellen Aspekte der besuchten Orte. Um sicherzustellen, dass der Tourismus zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt, ist es wichtig, dass sowohl die Tourismusbranche als auch die Touristen selbst verantwortungsvolle Ansätze zu diesen Themen haben.

Müll aus dem Massentourismus bedroht die Meerestiere

Was ist Sanfter Tourismus?

Das von Robert Jungk entwickelte Konzept des sanften Tourismus erfreut sich wachsender Beliebtheit und bietet einen Gegenentwurf zum herkömmlichen Tourismus. Immer öfter tauchen im Rahmen des Tourismus Begriffe mit einer ähnlichen Definition auf (wie Nachhaltiger Tourismus oder Ökotourismus) und zeugen von den Chancen des sanften Tourismus. Beim sanften Tourismus steht die Forderung nach mehr Umweltschutz und die Stärkung lokalen wirtschaftlichen Wachstums im Vordergrund.

Der Begriff Sanfter Tourismus ist eine Form des Reisens, die drei wesentliche Anliegen verfolgt: die Schonung der Natur beim Reisen, die Natur möglichst nah, intensiv und ursprünglich zu erleben und sich durch Anpassung an die Kultur des bereisten Landes einzufinden. Sanfter Tourismus wird durch langsames Reisen gekennzeichnet, bei dem emissionsärmere Verkehrsmittel gewählt und länger an Destinationen verweilt wird. Die Ziele des Sanften Tourismus beinhalten die Gegebenheiten und Traditionen des bereisten Gebiets authentisch erlebbar zu machen, die Einhaltung von Naturschutz, sowie die Verringerung der negativen Auswirkungen des Massentourismus in den Urlaubsgebieten. Beispiele für Angebote des sanften Tourismus sind Barfußpfade, Rollschuhfahren, Radfahren, Bio-Hotels und die Kompensation von CO2-Ausstoß bei Flugreisen.

Zwar wird die Idee des sanften Tourismus oft als Lösung aktueller Gegebenheiten und Probleme gesehen, jedoch birgt das Konzept auch einige Nachteile und Herausforderungen für Unternehmen in der Tourismusbranche.

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Was ist der Unterschied zwischen dem sanften Tourismus und dem Massentourismus?

Der Unterschied zwischen sanftem Tourismus und Massentourismus ist, dass der sanfte Tourismus auf Nachhaltigkeit und Umwelt- und Sozialverträglichkeit setzt, während der Massentourismus eine organisierte Bewegung von einer großen Anzahl von Menschen zu spezialisierten Standorten ist. Der sanfte Tourismus beinhaltet, dass die Region oder das Stadtbild nicht verändert wird, die Bevölkerung in Projekte einbezogen wird und die Einnahmen aus dem Tourismus in der Region bleiben.

Der harte Tourismus hingegen ist stärker auf den Gewinn ausgerichtet und umfasst häufig Aktivitäten mit großen Auswirkungen wie große Kreuzfahrtschiffe, Luxushotels, Einkaufszentren und Kasinos. Diese bringen eine große Anzahl von Touristen über einen kurzen Zeitraum mit sich und bringen den lokalen Gemeinden nur einen begrenzten finanziellen Nutzen. Harter Tourismus kann für die Umwelt und die Menschen sehr schädlich sein und kann zu Überbevölkerung und Zerstörung der natürlichen Ressourcen führen.

Die Idee des alternativen Tourismus ist deshalb ein Gegenteil zu traditionellem Massentourismus. Die Ziele des Sanften Tourismus sind im Gegensatz zum Massentourismus relativ naturfreundlich und beinhalten individuelle Erfahrungen, statt organisierte Touren. Massentourismus kann viel Müll und Schäden verursachen, während sanfter Tourismus Rücksicht auf die Flora und Fauna der Region, auf die Länderkultur und Lebensweisen der Einwohner sowie auf die Einwohner selbst nimmt.

Insgesamt ist der sanfte Tourismus eine nachhaltigere Form des Tourismus, die weniger Auswirkungen auf die Umwelt und die lokalen Gemeinschaften hat. Er ermöglicht es den Touristen, sinnvolle Erfahrungen zu machen und gleichzeitig eine neue Perspektive auf die Kultur und den Lebensstil der Menschen, die dort leben, zu erhalten. 🌱

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Quellen:

https://umweltmission.de/wissen/sanfter-tourismus

https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltiger_tourismus_1756.htm

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/nachhaltiger-tourismus#-umweltbelastungen-ermitteln-und-umweltauswirkungen-verringern

https://www.unwto.org/es/world-tourism-day-2012

https://lvb-wissen.de/erdkunde/tourismus/sanfter-und-harter-tourismus-2816372560.html

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/tourismus-50391

https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/harter_tourismus_massentourismus_2010.html

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Bildquellen

  • Massentourismus vs Sanfter Tourismus: iStock/fokkebok
  • Kreuzfahrtschiff: iStock/vale_t
  • Massentoruismus am Strand: iStock7SCM Jeans