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Neubau Gebäudesektor CO2

Emissionen im Gebäudesektor: Klimaschutz für Gebäude

Die Emissionen im Gebäudesektor machen einen erheblichen Teil der gesamten Treibhausgasemissionen aus. Diese Emissionen teilen sich auf Wohngebäude und auf gewerbliche und öffentliche Gebäude auf.

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die Emissionen im Gebäudesektor zu reduzieren, darunter die Verbesserung der Energieeffizienz, die Nutzung kohlenstoffarmer Energiequellen und die Förderung umweltfreundlicher Baupraktiken.

Die Verbesserung der Energieeffizienz ist eine der wirksamsten Möglichkeiten, die Emissionen im Gebäudesektor zu verringern. Indem wir Gebäude energieeffizienter machen, können wir die für ihren Betrieb benötigte Energiemenge reduzieren, was wiederum zu einer Verringerung der Emissionen führt.

Auch Gebäude sind wichtig für den Klimaschutz

Die Emissionen im Gebäudesektor sind ein wichtiger Faktor für den Klimawandel. Denn die Emissionen im Gebäudesektor machen einen erheblichen Teil der Gesamtemissionen aus. Oftmals hat man nur den Verkehr und die Treibhausgasreduktion durch Elektroautos auf dem Schirm, jedoch sind Gebäude für einen großen Teil des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen verantwortlich, vor allem durch Raumheizung, Kühlung, Beleuchtung oder auch deren Bau.

Prognosen zufolge werden die Emissionen aus dem Gebäudesektor zunehmen, da die Weltbevölkerung und die Nachfrage bzw. der Bedarf weiter steigen. Der Gebäudesektor bietet eine enorme Chance zur Eindämmung des Klimawandels. Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudesektor können dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken, die Energieeffizienz zu verbessern und auf weniger kohlenstoffintensive Energiequellen umzusteigen.

Dabei gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, z. B. die Isolierung von Wänden und Decken, die Verwendung energieeffizienter Fenster und Türen und die Installation effizienter Heiz- und Kühlsysteme. Die Nutzung kohlenstoffarmer Energiequellen ist eine weitere Möglichkeit, die Emissionen im Gebäudesektor zu verringern. Zu den kohlenstoffarmen Energiequellen gehören: erneuerbare Energiequellen wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft, Kernkraft und Erdgas. Durch den Einsatz dieser Energiequellen anstelle von fossilen Brennstoffen können wir die Emissionen im Gebäudesektor erheblich reduzieren. Schließlich kann auch die Förderung umweltfreundlicher Baupraktiken dazu beitragen, die Emissionen im Gebäudesektor zu verringern.

Wie viel CO2 verbrauchen Gebäude?

Ca 30% der Emissionen in Deutschland sind auf die CO2-Emissionen aus Bau und Nutzung von Gebäuden zurückzuführen. Für eine langfristige und nachhaltige Reduktion und Minimierung der Umweltwirkungen muss der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt werden.

Somit sind Gebäude einer der CO2-Hauptverursacher in Deutschland. Im Gebäudesektor liegen tatsächlich noch enorme Einsparpotenziale.

Bereits bei der Herstellung von Baustoffen zur Errichtung bzw. der Modernisierung von Gebäuden entstehen ungefähr 8% der deutschen Treibhausgas-Emissionen. Dies entspricht in ungefähr den CO2-Emissionen des durchschnittlichen deutschen Flugverkehrs pro Jahr. In Kombination mit der Versorgung von Gebäudewärme und Warmwasser steigt dieser Anteil des Gebäudebereichs auf etwa 30% der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland.

Was hier bei der Ökobilanz am stärksten ins Gewicht fällt, sind Neubauten und die Zeit, bevor das Gebäude überhaupt genutzt werden kann. Ein Neubau verursacht bereits bei seiner Herstellung & Errichtung ungefähr die Hälfte der gesamten Treibhausgas-Emissionen, die bei einem Lebenszyklus von 50 Jahren insgesamt emittiert werden! Doch auch die weitere Nutzung und anschließende Entsorgung erzeugen weitere Emissionen.

Neubau Gebäude

Wie viel CO2 verursacht die Baubranche?

Laut einem Bericht der UNO liegt die Bau- und Gebäudewirtschaft aktuell beim Treibhausgasausstoß auf Rekordniveau. Sie liegt damit weit hinter den im Pariser Klimaschutzabkommen festgelegten Zielen zurück. Global betrachtet macht der Sektor mittlerweile rund 38% der weltweiten CO2-Emissionen aus.

Der Gebäude- und Bausektor hat sich im Jahr 2019 auch nicht in Richtung des Ziels des Paris-Abkommens bewegt, die durchschnittliche globale Erwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten. Stattdessen entfernt sich dieser Sektor immer weiter von den Vorgaben.

Wie viel CO2 entsteht beim Bau eines Hauses?

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) hat im Zuge einer Studie 50 Gebäude hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks untersucht.

Dabei kamen sie zu folgendem Ergebnis: Knapp ein Drittel aller Treibhausgasemissionen eines Gebäudes entstehen bei der Herstellung und Errichtung, also bereits vor dessen tatsächlichen Nutzung. Hier liegen die größten Hebel zur Reduktion der CO2-Emissionen in der Bauweise, den Bauteilen und der Nutzungsdauer der Baustoffe.

Im Rahmen dieser Studie wurden ebenso Benchmarks für Bauprojekte definiert, die Planenden und Auftraggebenden zur Orientierung dienen sollen. Darüber hinaus wurden konkrete Stellschrauben zur Reduktion der CO2-Emissionen im jeweiligen Bauwerk festgelegt. Dazu mussten Datensätze zu Differenzierungsmerkmalen wie Bauweise, Bauteile & Lebenszyklusphasen ausgewertet werden.

In Bezug auf die Bauweise schneiden Holz- und Holzhybridbauten sehr gut ab. Doch Holz- und Holzhybrid-Gebäude schneiden nicht per se besser in der Lebenszyklusbetrachtung ab. Denn auch Massiv- oder Stahlbetongebäude können hier bei guter Handhabung sehr gute Ergebnisse erzielen.

Bei den Herstellungsemissionen sind es die Decken, die mit über einem Drittel besonders gravierend ins Gewicht fallen. Darauf folgen die Außenwände und das Fundament. Das bedeutet, dass sehr hohe Gebäude mit besonders starken Decken bzw. Dächern und auch vielen Innenwänden die höchsten CO2-Werte erreichen. Hier wird besonders deutlich, dass neben der Auswahl der Baustoffe das größte Reduktionspotenzial in Bauteilen liegt – vor allem in denen mit großer Masse.

Ebenso spielt die Nutzungsdauer und der Lebenszyklus der Bauteile eine bedeutende Rolle. Die Treibhausgasemissionen, die beim Austausch von Bauteilen entstehen sind ungefähr so hoch wie bei der initialen Errichtung.

Klimaschutz durch die energetische Sanierung von Gebäuden

Infografik Wärmedämmung
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energiesparen/energiesparende-gebaeude#eigentuemer

Energie zu sparen ist einer einfachsten und schnellsten Wege, das ⁠Klima und langfristig auch den Geldbeutel zu schonen. Eine Investition in eine energetische Sanierung eines Gebäudes rechnet sich in den meisten Fällen durch die entfallenden Energiekosten schon nach kurzer Zeit.

In Deutschland verursacht der Betrieb der Gebäude ca. 35% des Endenergieverbrauchs und ca. 30% der CO₂-Emissionen. Zwar ist es kein kleines Unterfangen ein Haus energetisch zu sanieren – egal ob Altbau oder Neubau – aber es lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Dabei muss man viele Aspekte berücksichtigen. So soll die Energiesanierung ja auch möglichst gut zum jeweiligen Gebäude passen.

Um den Einstieg ins Energiesparen zu schaffen, kann man unter anderem diese Angebote nutzen:

  • Man kann sich an der UBA-Broschüre „Das Energie-Sparschwein“ orientieren. Hier erhält man einen Leitfaden zum Wärmeschutz und zur Heizenergieeinsparung – egal ob für bestehende oder geplante Eigenheime.
  • Verschiedene Internet-Ratgeber geben einen schnellen und übersichtlichen Überblick darüber, ob der Energieverbrauchs eines Hauses zu hoch ist. Oftmals bekommt man hier eine Einschätzung, wieviel Energie eingespart werden kann.
  • Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt bietet Handwerkern im Rahmen der Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ kostenlose Energie-Checks an. Nach einem kurzen Rundgang von ca. 30min durchs Haus erhält man einen ersten Überblick über den energetischen Zustand von Gebäude und Heizungsanlage.
  • Ein qualifizierter Energie Berater kann im Rahmen einer individuellen Energieberatung herausfinden, welche Maßnahmen wie viel Energie bzw. Energiekosten einsparen können. Oftmals ist dies sogar staatlich gefördert, z.B. die Energieberatungen durch die Verbraucherzentralen.

Höhere Förderung für energieeffizientes Bauen und Sanieren

Gebäude energetisch sanieren
Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/klimafreundliches-zuhause-1792146

Der Gebäudesektor muss seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 um über zwei Drittel senken. Dies kann durch einen Mix aus verstärkter Förderung und CO2-Bepreisung erreicht werden. Dadurch sollen Investitionen in Effizienz und in erneuerbare Energien gefördert werden. So wird dann. auch das Bauen und Wohnen in Deutschland klimafreundlicher und gleichzeitig bleibt es bezahlbar. Hier verfolgt die Bundesregierung bereits einige Konzepte.

Emissionsminderungsziel 2030
Quelle: https://www.borderstep.de/facts-figures-klimaschutz-durch-gebaeudeautomation/

Insgesamt kann jeder von uns zum Klimaschutz beitragen: Privatpersonen, Unternehmen, Kommunen und gemeinnützige Organisationen.

Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung soll durch ausgeweitete Förderprogramme dafür sorgen, möglichst viele Eigentümer zeitnah zur Modernisierung der Wohnungen zu bewegen und sie dabei zu unterstützen.

Das Bundeswirtschaftsministeriums hat hierzu den Förderwegweiser Energieeffizienz veröffentlich. Dieser soll dabei helfen Zuhause, Firmen oder Organisationen energieeffizienter zu machen.

So wurden auch die Fördersätze für energieeffizientes Bauen und Sanieren erhöht. Und es wurde eine Prämie eingeführt, die den Austausch alter Ölheizungen gegen neue energieeffiziente Heizungen unterstützt.

Gebäude Emissionsminderungsziel
Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/klimafreundlich-wohnen-1672900

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Bildquellen

  • Neubau-Gebaeudesektor-CO2: iStock/Frank Wagner