Statistiken: Müll in Deutschland
Abfallvermeidung und Mülltrennung sind in Zeiten des Klimawandels unabdingbar. Die Auswirkungen die Plastikmüll auf unsere Natur haben sind nun allgemein bekannt. Anhand einer Abfallstatistik zeigen wir in diesem Artikel alles was Sie zum deutschen Abfallaufkommen und Recycling wissen müssen.
Abfallaufkommen in Deutschland
In diesem Artikel:
In Deutschland fielen im Jahr 39,6 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle an. Davon machten Hausmüll, Bioabfälle, sowie Papier und Pappe den Großteil des deutschen Abfalls aus. Auch Verpackungsmüll (aus Kunststoff und Papier) zählt mit fast 10 % der gesamten Menge an Haushaltsabfällen zu den größten Kategorien. Im Gegensatz dazu Stellen die Holz- und Sperrmüllmenge nur einen kleinen Anteil des Abfallaufkommens dar.
Wenn man das deutsche Abfallaufkommen nach Abfallströmen betrachtet, fällt auf dass nur ein relativ kleiner Teil der insgesamt 414 Milliarden Tonnen aus den Abfällen der Haushalte besteht (12%). Der Bau- und Abbruch-Bereich produziert dagegen mehr als die Hälfte aller Abfälle. Auch in der Wiederverwertung und Abfallbeseitigung durch Entsorgungsunternehmen und Müllverbrennungsanlagen entstehen große Abfallmengen. Die Vermeidung von Abfällen muss also nicht nur für Haushalte, sondern auch in der Industrie und der Abfallwirtschaft eine Priorität werden um Abfallmengen effektiv zu reduzieren.
Gefährliche Abfälle sind alle festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffe, die Menschen, Tiere oder die Umwelt schädigen können. Gefährliche Abfälle können aus einer Vielzahl von Quellen stammen, z. B. aus Produktionsbetrieben, Krankenhäusern und Haushalten. Sondermüll ist jeder Abfall, der aufgrund seiner Gefährlichkeit eine besondere Behandlung erfordert. Zu den Sonderabfällen gehören medizinische Abfälle, nukleare Abfälle und Industrieabfälle. Laut Statistischem Bundesamt vergrößert sich die Menge an gefählichen Abfällen kontinuierlich.
Das Abfallaufkommen in den einzelnen Bundesländern Deutschlands variiert je nach Bevölkerungsdichte und Wirtschaftsaktivität der Region. Im Allgemeinen erzeugen die dichter besiedelten Bundesländer mehr Abfall pro Kopf als die weniger dicht besiedelten Bundesländer. Dies ist zu erwarten, da in diesen Gebieten viele Menschen auf engem Raum leben. Das größte Abfallaufkommen ist in Nordrhein-Westfalen sowie in Bayern zu finden. Am wenigsten Müll entsteht durch Verbraucher in Bremen und dem Saarland.
Abfallaufkommen je Einwohner
Die Daten des Statistischen Bundesamt zeigen, dass Hausmüll den Großteil des Abfallaufkommen pro Einwohner ausmacht. Insgesamt werden in Deutschland im Durchschnitt etwa 467 kg Abfall pro Kopf und Jahr produziert. Nach dem Restmüll machen auch Bioabfälle, Gartenabfälle und Wertstoffe wie Papier und Pappe einen bedeutenden Teil der Menge des Abfalls aus.
Im Vergleich der Bundesländer ist zu erkennen, dass Rheinland-Pfalz das höhste Pro-Kopf-Abfallaufkommen in Deutschland hat. Niedersachsen sowie Schleswig-Holstein folgen dicht dahinter. Im Verlauf der Zeit erweisen sich die durchschnittlich erfassten Pro-Kopf-Aufkommen an Abfällen als relativ konstant. Es zeigt sich ein Ost-West-Gefälle mit deutlich geringeren Pro-Kopf-Mengen in Ostdeutschland. Nur Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg weisen hier leicht überdurchschnittliche Werte auf.
Recycling
Die Recyclingquote ist ein wichtiger Indikator für den Zustand der Abfallwirtschaft in einem Land. Sie gibt den Prozentsatz der Materialien an, die recycelt und wiederverwendet werden, anstatt auf Mülldeponien zu landen oder verbrannt zu werden. Eine hohe Abfall-Verwertung zeigt, dass ein Land seine Rohstoffe sinnvoll nutzt. Das Recycling hat viele Vorteile, darunter die Verringerung der Treibhausgasemissionen, Energieeinsparungen und die Schonung knapper natürlicher Ressourcen. In Deutschland wird schon seit jahren Mehr als drei viertel der Abfallmengen durch Recycling verwertet. So lag die Quote der Abfall- Verwertung in 2020 bei 82%. Im vergleich zu den deutschen Nachbarländern ist die Bundesrepublik Spitzenreiter in der Verwertung von Abfällen und Wertstoffen.
Kunststoffe und Verpackungsmüll
Kunststoff- und Plastikabfälle sind ein großes Problem. Zwar ist die Produktion des Materials mit geringen Kosten verbunden, jedoch ist es eine dder problematischen Abfallarten. Da der meisten Kunststoffe nicht biologisch abbaubar sind, können Kunststoffabfälle, wie leere Plastikflaschen eine bedrohung für die Natur darstellen.Der Hauptteil der deutschen Kunststoffabfälle besteht aus Verpackungen. Vor allem bei Verpackungen für Lebensmittel, Obst und Gemüse ist in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Aufgrund der Coronapandemie haben Verpackungen und
Jedes Jahr exportieren die Deutschen Millionen Tonnen Plastikmüll ins Ausland. Obwohl sich die exportierte Menge in den lezten Jahren verringert hat, ist Deutschland wegen seiner Rolle bei der weltweiten Plastikverschmutzung in die Kritik von Umweltschützern geraten. Als Reaktion darauf hat die deutsche Regierung Maßnahmen ergriffen, um die Menge des exportierten Plastikmülls auf unter 1 Millionen Tonnen zu verringern. Durch ein Verbot von Einweggeschirr wurde die Menge an weggeworfenem Plastik reduziert. Zusätzlich zur Vermeidung von Plastik, wird die Ausfuhr bestimmter Arten von Plastik stärker reguliert und eine nationale Recyclinginitiative ins Leben gerufen.
Der größte Teil der deutschen Abfälle wird an Sammelstellen recycelt und nur etwa 10 % werden exportiert. Zu den wichtigsten Zielländern für deutsches Plastik gehöhren China und andere asiatische Länder, auber auch die Türkei, Niederlande und Polen. In den letzten Jahren hat China jedoch zunehmend die Einfuhr ausländischer Abfälle eingeschränkt, was auch zu einem Rückgang der Abfall-Abgabe der Bundesrepublik geführt hat.
Abfallentsorgung und Abfallwirtschaft
Die Abfallentsorgung der Bundesländer ist meist abhängig des Abfallaufkommens des Landes. Bei wird. Bei der Beseitigung der Abfälle sind Nordrhein-Westfahlen und Bayern, aber auch Bade-Württemberg spitzenreiter. Aus Stadtstaaten erfolgt meist ein Transport der Abfälle in andere Bundesländer die spezialisierte (Recyclings-)Anlagen zur Verfügung haben. Generell lässt sich beobachten, dass je mehr die Bundesländer Haushaltsabfälle in getrennten Abfallarten sammeln (zB. in einer Tonne für Bioabfall oder einer Wertstofftonne), desto weniger Energie muss in Restmüll- und Abfallbeseitigung investiert werden.
Die Gebühren für die Müllabfuhr in Deutschland variieren je nach Gemeinde. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab jedoch, dass die durchschnittlichen Kosten bei 31 € pro Haushalt und Monat liegen. Diese Gebühr deckt die Kosten für die Sammlung, den Transport und die Entsorgung des Mülls ab. Der Anstieg der Gebühren ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, darunter die Inflation und die Einführung neuer Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen. Trotz des Gesamtanstiegs bleiben die Kosten für die Müllabfuhr in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ niedrig.
Müll in der EU
Das Europäische Abfallverzeichnis der Europäischen Umweltagentur (EUA) gibt an, dass in der Europäischen Union (EU) jährlich etwa 2.5 Milliarden Tonnen Abfall anfallen. Dabei gibt es drastische Ost-West Unterschiede. Die meisten Abfälle werden in Dänemark, Luxemburg und Deutschland produziert. Im Gegensatz dazu produzieren Ungarn, Polen und Rumänien deutlich weniger. Diese Unterschiede sind zum Teil auf unterschiedliche Wirtschaftstätigkeiten und Entwicklungsniveaus zurückzuführen, spiegeln aber auch unterschiedliche Ansätze der Abfallentsorgung in der EU wider.
So werden laut statistischen Erhebungen aus dem Jahr 2017 etwa 46 Prozent aller Siedlungsabfälle in der EU recycelt oder kompostiert. Einige Länder deponieren noch immer große Mengen an Abfällen. Zwar produzieren die Bürger West-europäsiche Länder deutlich mehr Abfälle als die des Ostens, jedoch werden im Westen mehr Verfahren zum Recycling der Wertstoffe angewandt. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die zu diesen Unterschieden beitragen. Das Einkommensniveau spielt eine Rolle, da reichere Länder tendenziell mehr Abfall erzeugen. Auch die Wahl des Lebensstils spielt eine Rolle: Menschen in städtischen Gebieten erzeugen mehr Abfall als Menschen in ländlichen Gegenden. 🌱
Bildquellen
- Muellarten: iStock/Svetlana Ikriannikova