Statistiken zur Wohnsituation in Deutschland
In diesem Artikel beschreiben wir die Wohnsituation Deutschlands. Durch verschiedene Statistiken zeigen wir zum Beispiel wie viele Einwohner Immobilien wie Wohnungen, Häuser und Gebäude besitzen. Dabei gehen wir unter anderem auch auf die Haushalt-Art sowie Mieten in deutschen Städten ein und zeigen wie sich die Miete in den letzten Jahren entwickelt hat.
Wohnsituation: Immobilien privater Haushalte
In diesem Artikel:
In den letzten Jahren hat sich die Situation im Land verändert: So sank die Zahl der Hauseigentümer von 29.2 Millionen in 2018 auf rund 28.7 Millionen in 2022. Vor allem in Großstädten investieren immer mehr Menschen in eine eigene Wohnung statt in eigene Häuser. Vor allem in Ballungsräumen sind die Immobilienpreise der Häuser drastisch gestiegen. Bei steigenden Anforderungen und Kosten auf dem Immobilienmarkt, haben weniger Haushalte die finanizellen Mittel sich ein eigenes Zuhause zu leisten und wohnen desshalb auch vermehrt zur Miete.
Anfang 2018 konnte fast jeder zweite Haushalt (48 %) mindestens eine Immobilie sein Eigentum nennen. Je größer der Haushalt desto größer ist auch der Anteil der Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer. So hatten in diesem Jahr rund 31 % der Einpersonenhaushalte Haus- oder Grundbesitz. Bei Haushalten mit 2 oder 3 Personen betrugen die Quoten hingegen schon 55 % beziehungsweise 60 %. Von Haushalten und Familien mit 4 oder 5 Personen besaßen im Jahr 2018 rund 71 % beziehungsweise 70 % Häuser oder Grundstücke.
31 % der privaten Haushalte in Deutschland besaßen Anfang 2018 Einfamilien-Häuser. Das Ergebnis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamt zeigte somit das Einfamilien-Haus die häufigste Form des Immobilienbesitzes ist. Auf dem zweiten Platz sind Eigentumswohnungen mit 14 %, sowie Zweifamilien-Häuser (5 %). Die seltensten Arten des Immobilieneigentums sind Unbebaute Grundstücke (4 %), sonstige Gebäude (4 %) und Gebäude mit drei und mehr Wohnungen (2 %).
Die Statistik zeigt die Struktur des Wohnungsbaus nach Neubau und Sanierung in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2020. Im Rahmen der Energie- und Klimaziele müssen bis spätestens 2050 rund drei Viertel der rund 22 Millionen Gebäude klimaneutral saniert werden. So fällt ein Großteil der Bauaktivitäten auf das Sanieren alter Gebäude. Seit 2018 geht so auch der Bau neuer Eigenheime, Wohnungen und Gebäude zurück. So machen diese im Jahr 2020 nur noch 31 Prozent des Wohnungsbaus aus.
Die Leerstandsquote ist der prozentuale Anteil aller Wohnungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt unbewohnt sind. In Deutschland ist die Leerstandsquote in den letzten zehn Jahren relativ stabil geblieben und liegt im Durchschnitt etwas unter 3 %. Allerdings gibt es innerhalb Deutschlands einige regionale Unterschiede. Zum Beispiel ist die Leerstandsquote in Berlin deutlich höher als im Bundesdurchschnitt, während sie in ländlichen Gebieten oft niedriger ist. Eine leere Wohnung ist oft ein Zeichen einer Diskrepanz zwischen Verfügbarkeit von Wohnraum und Miet- oder Kaufpreisen.
Wohnfläche
Die Wohnfläche pro Einwohner kann einen guten Überblick über die Lebensqualität bieten. Die Wohnfläche bezeichnet die Anzahl an Quatratmetern einer Wohnung, die für die Bewohner zum Leben verfügbar ist. Natürlich gibt es in einer dichtbesiedelten Stadt zwar mehr Gebäude aber insgesamt weniger Wohnfläche pro Einwohner als auf dem Land. Trotz einer relativ hohen Bevölkerungsdichte, werden in der Bundesrepublik selbst in den Städten unter anderem Bedürfnisse nach Privatssphäre mit einem hohen Niveau an Wohnfläche pro Einwohner beachtet. Mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von fast 48 Quadratmetern pro Person liegt Deutschlands Wohnfläche pro Einwohner an vierter Stelle in der Welt.
Einfamilien-Häuser
Der Traum von der eigenen Wohnung ist für viele Menschen ein Lebensziel. So ergab die Interhyp-Wohntraumstudiedes Jahres 2021, dass sich rund 72 Prozent der Mieterinnen und Mieter ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung für ihre Familie wünschen.
Im Jahr 2020 gab es rund 16,02 Millionen Einfamilien-Häuser in Deutschland. Einfamilien-Häuser werden Wohngebäude mit einer oder zwei Wohnungen genannt. Seit dem Jahr 2010 nimmt die Anzahl der Häuser hierzulande stehtig zu. Damit steigt auch der Anteil privater Haushalte, die Einfamilien-Häuser besitzen.
Wie wohnen Deutsche (zusammen)?
Außer Familien gibt es noch verschiedene andere Bedürfnisse in einer Wohnsituation. Zum Beispiel entscheiden sich mehr und mehr junge Menschen in der Stadt Fuß zu fassen. Dadurch wächst auch zum Beispiel die Nachfrage nach Wohnungen, die in geriner Entfernung zu Universitäten liegen.
Wohngemeinschaften (WGs)
Eine Wohngemeinschaft ist eine Wohnsituation bei der eine Gruppe von nicht-verwandten Personen, die als Gemeinschaft (mit gemeinsamem Haushalt) eine Wohnung bewohnen. So leben zum Beispiel 30 % aller Studenten in einer WG. Eine Wohngemeinschaft ist weder eine Bedarfsgemeinschaft noch eine Haushaltsgemeinschaft. In der Regel gibt es in einer WG Gemeinschaftsräume, die allen Bewohnern zur Nutzung zu Verfügung stehen. In den letzten Jahren hat die Zahl der Deutschen, die in WG’s leben sich jedoch stehtig verringert. Im Jahr 2022 lebten nur noch rund 5.5% aller Personen in einer gemeinsamen Wohnung.
Singles und Einpersonenhaushalte
In den letzten Jahren gibt es immer mehr Singles die sich eine eigene Wohnung suchen. Zwar werden viele Gebäude so umgebaut, dass sie diese Situation begünstigen können, jedoch herrscht vor allem für Einpersonenhaushalte eine akute Wohnungsknappheit.
Einer aktuellen Studie zufolge nehmen Einpersonenhaushalte zu, insbesondere in städtischen Gebieten. So ist jeder fünfte Deutsche in einem Einpersonenhaushalt. Dieser Trend ist vor allem auf junge Erwachsene zurückzuführen, die sich dafür entscheiden, die Heirat hinauszuzögern oder ganz darauf zu verzichten. Außerdem entscheiden sich immer mehr Rentner allein zu wohnen, wenn sie sich scheiden lassen oder ihre Partner überleben. Das Alleinleben hat zwar seine Vorteile, wie z. B. die größere Freiheit und Unabhängigkeit, kann aber auch mit einigen Herausforderungen verbunden sein. So haben Einpersonenhaushalte häufig höhere Ausgaben, da nur ein Einkommen vorhanden ist, um alle Rechnungen zu bezahlen.
Miete von Haus und Wohnung
Nicht jeder ist in seiner eigenen Wohnung zu Hause, denn noch immer leben die meisten Einwohner Deutschlands zur Miete. Zusätzlich zu den Nebenkosten ist die Miete oft eine große Belastung für einen Haushalt. Generell gilt dass die Bevölkerung in Mieterhaushalten einen größeren Teil ihres verfügbaren Einkommens für Wohnkosten aufwenden als muss Eigentümerhaushalte.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamt mussten die Haushalte im Jahr 2021 im Durchschnitt 23,3 % ihres verfügbaren Einkommens für Mietkosten ausgeben. Diese Ausgaben machen für viele Menschen einen großen Teil der Lebenshaltungskosten aus. Bei den Mieten handelt es sich in der Regel um monatliche Fixkosten mit wenig oder gar keinem Sparpotenzial. Je nach dem an welchem Ort die Wohnung ist fällt die Mietbelastungs unterscheidlich aus. In den Sadtstaaten (mit Ausnahme von Berlin) stellt die Miete fast ein drittel der monatlichen Lebenskosten in einem Haushalt dar.
Durch eine höhere Nachfrage an Mietwohungen können Vermieter höhere Mieten verlangen. Ein Blick auf Deutschlands teuerste Städte zeigt, dass München im Bereich der Miet- und Nebenkosten andere Großstädte bei Weitem übertrifft. Im Vergleich zu anderen süddeutschen Großstädten wie zum Beispiel Stuttgart, ist München im schnitt 5 Euro pro Quatradtmeter teurer.
Wenn die Wohnkostenbelastung, d. h. der Prozentsatz des verfügbaren Haushaltseinkommens, der für Wohnkosten ausgegeben wird, die 40 % – Marke überschreitet, gelten Haushalte als überlastet. Im vergangenen Jahr traf dies auf 10,7 % der Bevölkerung zu und ist unter anderem für Geringverdiener und Rentner ein großes Problem. Der obige Graph zeigt, dass eine Familie mit einem Elternteil proportional deutlich mehr Miete an ihren Vermieter zahlt als zum Beispiel ein Zweipersonenhaushalt. 🌱
Bildquellen
- Wohngebaeude: iStock/Daniel Lange