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CO2 Ausstoß

CO2 bzw. Kohlendioxid ist ein farbloses, in Wasser lösliches Gas, das als solches zunächst ungiftig, nicht brennbar und geruchlos ist. Neben Sauerstoff, Stickstoff und Edelgasen gehört es zu den natürlichen Bestandteilen der Erdatmosphäre. Auch wenn es mit gerade einmal 0,038 Prozent nur einen winzigen Anteil der Luft ausmacht, spielt es als sogenanntes Treibhausgas für das Klima eine entscheidende Rolle. Der natürliche Treibhauseffekt ist ursächlich für unser gemäßigtes Klima, in dem Fauna und Flora gedeihen können. Alles Weitere zum Thema „Was ist CO2 einfach erklärt“ finden Sie in diesem Artikel.

CO2 Emissionen bzw. CO2 Emissions (CO2 Ausstoß Englisch) passieren zunächst ganz natürlich bei der Atmung der Lebewesen. So gehört eine schwankende natürliche Konzentration CO2 zum natürlichen Klimawandel dazu. Aber auch bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Holz, Kohle, Gas und Öl wird CO2 freigesetzt. Seit sich jedoch im Zuge der Industrialisierung der CO2 Ausstoß deutlich erhöht hat, steigt auch der Gehalt an Kohlendioxid in der Luft. Hier erfahren Sie, wodurch die meisten Emissionen an CO2 verursacht werden, wo es produziert wird, welche Emissionen in Deutschland zur Verstärkung der Klimakrise beitragen, wie viel das Auto zu den Emissionen beiträgt, wer das meiste CO2 produziert und wie man durch CO2 Einsparung positiv zum Klimaschutz beitragen kann.

CO2-Ausstoß – Ein Überblick in 50 Sekunden

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Was verursacht am meisten CO2?

Über 80 Prozent der Emissionen an Treibhausgasen werden im sogenannten Energiesektor verursacht, das heißt, durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und -gas, sowie Biomasse. Licht und Wärme, Strom und Benzin: Energie wird für fast alle Produkte und in den meisten Bereichen benötigt. Wird die Energie aus kohlenstoffhaltigen fossilen Brennstoffen erzeugt, trägt sie zur steigenden CO 2 Bilanz und somit langfristig zum Klimawandel bei.

Werden Kohle und Erdöl in Wärme und elektrischen Strom umgewandelt, entstehen vor allen Dingen CO2 Emissionen. Wie hoch die Emissionen für eine Kilowattstunde Strom tatsächlich sind, hängt vom Brennstoff und vom Typ des Kraftwerkes ab. Erdgas verursacht dabei weniger Emissionen als Erdöl, dieses wiederum weniger als Kohle. Erzeugt das Kraftwerk aus den Brennstoffen nicht nur den Strom, sondern per Kraftwärmekopplung auch noch Wärme, ist der Nutzungsgrad deutlich besser und die Klimabilanz schließlich besser.

Auch jeder Haushalt trägt mit der privaten Heizung zu den Emissionen bei. Ihre Höhe hängt dabei von der Isolierung des Gebäudes, vom Alter und der Art der Heizanlage und der konkreten Außentemperatur im Winter ab. Für die Berechnung der Emissionen im Verkehr wird dieser in die einzelnen Bereiche Straßenverkehr, Schienenverkehr, Schiffsverkehr und Flugverkehr eingeteilt.

Rund 95 Prozent der CO2 Emissionen werden dabei vom Straßenverkehr verursacht. Dabei steigt der CO2-Ausstoß Autos weltweit aktuell noch immer weiter an. Die Industrie ist hierzulande an zweiter Stelle, wenn es um die Emissionen von Schadstoffen geht. Hier sind besonders die Hersteller mineralischer Produkte wie Zement, die Metallindustrie und die chemische Industrie verantwortlich.

Ein kraftwerk stößt Schadstoffe aus

Wo wird am meisten CO2 produziert?

Im weltweiten Vergleich liegt China inzwischen prozentual an der Spitze. Gut ein Drittel aller CO2 Emissionen kommen bereits aus dem Land der Mitte. Wird allerdings der Pro-Kopf-Verbrauch betrachtet, sind die USA einsamer Spitzenreiter. Auch Deutschland gehört zu den Ländern, die einen hohen CO2 Ausstoß pro Kopf verursachen.

Von 1990 bis 2018 stiegen die CO2 Emissionen von 22,6 Milliarden Tonnen auf 37,9 Milliarden Tonnen. Für mehr als die Hälfte davon sind China, USA und Indien verantwortlich. Global gesehen werden in Deutschland gerade einmal zwei Prozent der Emissionen verursacht. Doch auch diese scheinbar geringfügige Menge trägt zum Klimawandel bei. Dafür sind wir ein hochentwickeltes Industrieland mit immensen Möglichkeiten, bei der effizienten Nutzung und Erzeugung von Energie technische Lösungen zu finden.

Betrachtet man die Quellen der CO2 Emissionen, verursachen Kohle- und Gaskraftwerke auf der ganzen Welt die meisten von ihnen. Mit gut acht Prozent trägt die Produktion Zement zum CO2 Ausstoss bei. Hier entstehen gleich zweifach die klimaschädlichen Emissionen: Einmal im Produktionsprozess selbst und zum zweiten wird viel Energie für die Zementherstellung benötigt. Gut zwei Prozent der globalen Emissionen werden durch den Flugverkehr verursacht. Durch einen einzigen Langstreckenflug entsteht so viel CO2, wie ein durchschnittlicher Europäer im ganzen Jahr verursacht.

Was verursacht am meisten CO2 in Deutschland?

1. Platz: Unangefochtener Spitzenreiter bei CO2 Emissionen in Deutschland ist die Erzeugung von Energie. Die dort produzierten mehr als 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid sind gut 40 Prozent der gesamten CO2 Emissionen hierzulande. Besonders groß ist dabei der Anteil der Kohlekraftwerke, wie beispielsweise die Braunkohlekraftwerke in Neurath, Jänschwalde, Boxberg, Schwarze Pumpe und Schkopau.

2. Platz: Auf dem zweiten Platz sind Industrieanlagen wie Stahlwerke, Raffinerien, Zement- und Chemieindustrie. Sie tragen mit fast 200 Millionen Tonnen an Emissionen zum CO2 Ausstoss bei.

3. Platz: Der Verkehr mit gut 165 Millionen Tonnen liegt auf dem dritten Platz, wenn es um die Emissionen geht. Der Individualverkehr ist dabei der Hauptverursacher.

4. Platz: Die Warmwasserbereitung und Heizung der Gebäude liegt an vierter Stelle beim CO2 Ausstoss. Insgesamt 130 Millionen Tonnen CO2 wurden durch den Betrieb von Gebäuden emittiert.

5. Platz: Mit nicht ganz zehn Millionen Tonnen an Kohlendioxid liegt die Landwirtschaft abgeschlagen an fünfter Stelle. Aber das liegt einzig daran, dass in diesem Bereich das Methan eine deutlich größere Rolle spielt.

Aus dieser Liste lässt sich ablesen, dass es einige Bereiche gibt, an denen sich die Emissionen deutlich leichter einsparen lassen, während es in anderen Bereichen erheblich schwieriger werden dürfte. Schon allein die Abschaltung sämtlicher mit Braunkohle betriebener Kraftwerke würde dafür sorgen, dass die CO2 Emissionen um 150 Millionen Tonnen sinken.

Welchen CO2-Ausstoß hat mein Auto?

Weil der Klimawandel und damit auch der Klima- und Umweltschutz gesellschaftlich und privat eine immer größere Rolle spielt, ist auch die Nutzung des eigenen Autos dafür relevant. Mit dem Verbrennen von Benzin, Diesel oder Gas werden fossile Brennstoffe zur Fortbewegung genutzt, gleichzeitig entsteht dadurch Kohlendioxid.

Wer selbst wissen möchte, wie viel Emissionen durch das eigene Auto erzeugt werden bzw. wie hoch der eigene CO2-Fußabdruck durchs Autofahren ist, kann einen sogenannten Kohlendioxid-Ausstoßrechner nutzen und den Verbrauch an Benzin oder Diesel in CO2 umrechnen. Gleichzeitig zeigen die meisten Rechner an, wie hoch die tatsächlichen Emissionen über eine bestimmte Distanz hin sind.

Auch wenn durch Heizung und Stromversorgung in den Haushalten und Kraftwerken deutlich mehr Emissionen und Schadstoffe erzeugt werden, so dass die CO 2 Bilanz belastet wird, ist jedes Auto auch ein Faktor, der für Emissionen sorgt. Die Anwendung des CO2-Rechners funktioniert dabei ganz einfach:

  • In ein Feld wird der Verbrauch des Fahrzeugs pro 100 Kilometer zurückgelegte Strecke eingetragen.
  • In ein zweites Feld wird die Distanz eingegeben, für die der Ausstoß an Kohlendioxid errechnet werden soll.
  • Der Rechner zeigt schließlich an, wie hoch die Emission an CO2 dann tatsächlich pro Kilometer ist. Diese wird in Gramm angegeben. Die auf die gesamte Distanz berechneten Emissionen nennt der Rechner dann in Kilogramm.

Wer möchte, kann die Emissionen an CO2 für das eigene Auto aber auch selbst berechnen.

  • Dieselfahrzeug: Die für eine Strecke von 100 Kilometer benötigte Menge an Diesel wird mit dem Faktor 26,5 multipliziert.
  • Beispielrechnung: 5 Liter Diesel auf 100 Kilometer sind 5 x 26,5 = 132,5 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer.
  • Benzinfahrzeug: Die für eine Strecke von 100 Kilometer benötigte Menge an Sprit wird mit dem Faktor 23,8 multipliziert.
  • Beispielrechnung: 8 Liter Spritverbrauch auf 100 Kilometer sind 8 x 23,8 = 190,4 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer.

Die Emissionen der einzelnen Fahrzeuge

In den vergangenen Jahren gab es einige Abgasskandale. Diese haben dazu geführt, dass Fahrzeughalter verunsichert sind und sich fragen, ob die vom Hersteller angegebene Menge an Abgas tatsächlich korrekt ist, oder ob die von diesem verursachten Emissionen nicht doch viel höher sind. In jedem Kraftstoff steckt eine relativ genau definierte Menge an Kohlenstoff. Wird der Kraftstoff dann im Motor verbrannt, entstehen CO2 Emissionen. Und ganz egal, wie modern Abgasfilter oder Reinigung bei dem jeweiligen Fahrzeug sind:

Ein Teil der Emissionen wird immer an die Umwelt abgegeben. Wie hoch schließlich der tatsächliche CO2 Ausstoss des jeweiligen Fahrzeuges ausfällt, hängt vom durchschnittlichen Verbrauch ab, aber auch von der Art des getankten Kraftstoffes. Je weniger Kraftstoff ein Fahrzeug beim Fahren verbraucht, desto weniger Emissionen entstehen schließlich.

Laut einer Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (Ifeu Heidelberg GmbH) ist die Emission der einzelnen Fahrzeuge und Verkehrsmittel relativ. Das Ifeu hat die CO2 Emissionen der unterschiedlichen Verkehrsmittel analysiert, ausgerechnet und diese auf einen Pro-Kopf-Ausstoß an Kohlendioxid heruntergerechnet. Für eine einzelne Person ergeben sich damit die folgenden Werte pro Person:

  • Flugzeug: 380 g/ km
  • PKW der Mittelklasse: 150 g/ km
  • Elektroauto mit konventionellem Strom geladen: 100 g/ km
  • leichtes Elektroauto mit konventionellem Strom geladen: 50 g/ km
  • Eisenbahn: 40 g/ km
  • Reisebus: 20 g/ km
  • Elektroauto mit Ökostrom geladen: 7 g/ km
  • leichtes Elektroauto mit Ökostrom geladen: 4 g/ km
Auto CO2-Ausstoss

Verursachen Neuwagen weniger CO2-Emissionen?

Kurz gesagt: Im Prinzip ja. Das liegt allein schon an den strengen Grenzwerten der Europäischen Union. Diese legten fest, dass die Hersteller seit dem Jahr 2015 bei Neuwagen im Durchschnitt nur noch 130 Gramm pro Kilometer Emissionen an CO2 erzeugen dürfen. Ab 2021 gilt dann die strenge Grenze von 95 g/ km. Allerdings hängt es von den eingesetzten Messverfahren ab, ob dieser Wert nur theoretisch oder auch tatsächlich erreicht wird. S

oll der Klimawandel tatsächlich durch niedrigere Emissionen an CO2 verlangsamt oder aufgehalten werden, müssen gerade bei den Autos realistische Emissionen gemessen werden. Gleichzeitig reichen jedoch die von der Europäischen Union festgelegten Grenzwerte noch nicht aus, sagen die Umweltverbände, zu denen beispielsweise der BUND gehört.

Diese fordern bis zum Jahr 2030 einen Grenzwert bei Neuwagen von 40 g/ km. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, soll bis 2025 ein Grenzwert von 70 g/ km gelten. Die Unternehmen könnten so die Entwicklung neuer Fahrzeuge besser planen. Dafür müssten die Fahrzeuge allerdings grundsätzlich leichter werden und mit einer geringeren Motorleistung ausgestattet sein. Werden die Emissionen der Neuwagen durch Grenzwerte vom Gesetzgeber begrenzt, werden die Emissionen aus dem Individualverkehr langfristig geringer. Nur dann kann der bereits festgelegte Klimaschutzplan im Bereich des Verkehrs überhaupt erreicht werden.

Wer stößt am meisten CO2 aus?

Durch die Emission von Kohlendioxid und den damit verbundenen Treibhausgas Emissionen trägt der Mensch zur globalen Erwärmung bei. Im weltweiten Vergleich steht Deutschland an siebter Stelle der CO2 Verursacher. Das liegt unter anderem daran, dass wir eine der größten Volkswirtschaften haben. Seit Beginn der Industrialisierung im 19.. Jahrhundert hat Deutschland bereits gut fünf Prozent der globalen Erwärmung durch die Emission von klimaschädlichen Gasen beigetragen.

Dabei beträgt die Bevölkerung hierzulande nur etwa ein Prozent der Weltbevölkerung. Von diesen Emissionen ist es gerade das klimaschädliche Kohlendioxid, das mit gut 88 Prozent den Löwenanteil innehat. Es entsteht durch die Verbrennung von Erdöl, Erdgas und Kohle für die Stromerzeugung. Eine weitere wichtige Rolle bei dem Emissionen spielen auch Methan und Distickstoffmonoxid, auch wenn sie hier jetzt nicht betrachtet wurden. Beide Gase entstehen in der Landwirtschaft.

Es ist vor allem der durchschnittliche Verbrauch an CO2 Emissionen bzw. Kohlenstoffdioxid Emissionen, der für das schlechte Abschneiden von Deutschland verantwortlich ist. Während der Durchschnitt bei 4,8 Tonnen pro Jahr liegt, addieren sich hierzulande die CO2 Emissionen auf fast 10 Tonnen jährlich. Dagegen beträgt er in China gerade einmal 7,6 Tonnen pro Kopf. Um den Klimawandel und die weitere Erwärmung der Erde zu begrenzen, fordern Experten eine maximale Begrenzung von zwei Tonnen pro Kopf im Jahr. Für den Löwenanteil ist die Energiewirtschaft verantwortlich.

Obwohl der Ausbau an erneuerbarer Energie weiter voranschreitet, reicht er noch lange nicht aus, um die Treibhausgas Emissionen in Deutschland so zu reduzieren, wie das tatsächlich nötig wäre. So müssten die erneuerbaren Energien weltweit noch deutlich stärker zunehmen, damit die CO2 Emissionen drastisch sinken. Der größte Teil des hierzulande erzeugten Stroms stammt immer noch aus Kraftwerken, die Braunkohle und Steinkohle verfeuern und somit Treibhausgase verursachen. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Kernkraftwerke bald vollständig vom Netz genommen werden müssen und für das Erzeugen der sogenannten Grundlast die Kohlekraftwerke benötigt werden. Obwohl beispielsweise viele Menschen dagegen protestierten, ging 2015 in der Nähe von Hamburg das neue Steinkohlekraftwerk Moorburg ans Netz. 🌱

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