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sanfter tourismus italien

Sanfter Tourismus Italien

Italien ist wegen seiner atemberaubenden Landschaften, seiner Kulturgeschichte und seiner köstlichen Küche ein beliebtes Reiseziel. In letzter Zeit wird immer mehr Wert auf umweltfreundliche und authentische kulturelle Erfahrungen gelegt, die Einheimischen und Reisenden die Möglichkeit geben, auf umweltbewusste Weise mit der Natur, der lokalen Kultur und den Traditionen in Kontakt zu treten. Sanfter Tourismus wird in Italien immer üblicher, vom Wanderurlaub in den sanften Hügeln der Toskana bis hin zum Besuch ländlicher Dörfer, in denen Menschen uralte Bräuche und Glaubensvorstellungen bewahrt haben. In diesem Artikel stellen wir einige Inititativen für sanften Tourismus in Italien vor.

Tourismus in Italien

Italien ist aufgrund seiner atemberaubenden Landschaften und seiner vielen Städte mit UNESCO-Weltkulturerbe zu einem der beliebtesten Reiseziele der Welt geworden. Ob im Urlaub in den Alpen oder Dolomiten, zur Besichtigung von jahrhunderte-alten Sehenswürdigkeiten in italienischen Städten oder zur Erholung an den Stränden der Inseln, Italien ist für Reisende aller Generationen eines beliebtes Ziel in Europa.

Mit Millionen von Besuchern jedes Jahr hat der Massentourismus in Italien einen starken wirtschaftlichen Einfluss auf das Land. Andererseits hat Massentourismus in Italien erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Wie in vielen Regionen am Mittelmeer führt herkömmlicher Tourismus in Italien zu einem Verlust von Natur, biologischer Vielfalt und kultureller Traditionen sowie einer Verschlechterung der Luft- und Wasserqualität durch co2 Emissionen aus dem Fremdenverkehr.

So strömen zum Beispiel jedes Jahr Millionen von Touristen nach Venedig, wobei allein die Stadt jährlich fast 12 Millionen Übernachtungen verzeichnet. Als meistbesuchte Region Italiens mit fast 70 Millionen Übernachtungen trägt Venetien zwar erheblich zur Wirtschaft des Landes bei, jedoch hat der Tourismus drastische Auswirkungen für die lokale Bevölkerung und den Erhalt der einheimischen Kultur, und stellt eine Bedrohung für das Naturschutzgebiet der Lagune der Halbinsel dar. Die drastische Zunahme an Touristen in diesen Touristenzentren hat schon jetzt so immense Schäden für das UNESCO-Weltkulturerbe der Stadt, sowie die Tier und Pflanzenwelt im Meer verursacht, sodass die Einfahrt von Kreuzfahrtschiffen verboten wurde.

Im Kontrast zu den beliebten Touristenzentren sind vor allem kleinere Dörfer und Orte vom Mangel stabiler Arbeitsplätze betroffen. Deshalb wandern immer mehr Menschen in die Städte ab, was vor Ort nicht nur zu leeren Häusern, sondern auch zum Verlust von Tradition, Kultur und Landschaft beiträgt.

Nachhaltiger Tourismus in Italien

Mit 24 Nationalparks und zahlreichen regionalen Naturschutzgebieten ist Italien das ideale Reiseziel für nachhaltigen Tourismus. In diesen Regionen steht der Schutz der Natur und die ursprüngliche Entwicklung an erster Stelle. Mit seiner großen Palette an (Freizeit-) Aktivitäten, wie Klettern, Reiten, Wandern oder Radfahren, bietet das Land viele Möglichkeiten für einen nachhaltigen Urlaub mit der ganzen Familie. Zudem hat das Land am Mittelmeer Meeresschutzparks und Naturschutzgebiete an der Küste, die für Klimaschutz und den Erhalt der lokalen Tier- und Pflanzenwelt stehen.

Das von der Europäischen Kommission seit 2007 geförderte Projekt EDEN (European Destinations of Excellence) hat es sich zur Aufgabe gemacht, den nachhaltigen Tourismus in weniger entwickelte Regionen in Europa zu bringen und durch die Unterstützung verschiedener Konzepte einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bislang wurden diese Auszeichnungen an zahlreiche kleine Städte in ganz Italien vergeben, die Touristen während ihrem Aufenthalt die Möglichkeit bieten, Nachhaltigkeit zu praktizieren und die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Einwohner, ihre Kultur und die Natur des Landes zu reduzieren.

Die Initiative Alpine Pearls ist ein einzigartiges Konzept, das Touristen ermöglicht ihre co2 Emissionen im Urlaub in den Alpen zu reduzieren. Das Projekt ermutigt Unterkünfte und Reisende, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln vorzuziehen. In Zusammenarbeit mit Alpine Pearls werden bei der touristischen Entwicklung der Ortschaften und Dörfer die Grundsätze der Nachhaltigkeit in den Fokus genommen. Auf diese Weise, sorgt die Initiative dafür, dass die Bedürfnisse der Einheimischen, der Natur und der Besucher in Einklang gebracht werden.

Green Pearls hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Plattform zu schaffen, die all jene vereint, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen. Dieses hochkarätige Portfolio nachhaltiger und unverwechselbarer Orte auf der ganzen Welt ist bekannt für seinen erstklassigen Service und seine umweltfreundliche Architektur. Die Mitglieder können außerdem sicher sein, dass sich das Engagement für den Umweltschutz in Maßnahmen zur Wasser- und Energieeinsparung sowie zur Abfallbehandlung niederschlägt. Darüber hinaus legt Green Pearls auch großen Wert auf soziales Engagement in den Regionen, in denen sie tätig sind. So finden Mitglieder auf der Plattform zum Beispiel drei wunderschöne Standorte in Italien – Mailand (Lombardei), Borgomaro (Ligurien) und Innichen (Südtirol).

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Nachhaltiges Reisen in Italien: Hotels

Albergo diffuso, ein in Italien geborenes Gastfreundschaftskonzept, gibt vielen verlassenen Stadtvierteln eine neue Chance auf Leben. Durch die Umwandlung von alten Gebäuden zu Unterkünften, können Reisende einen nachhaltigen Tourismus erleben, der eng mit der Region und ihren Einheimischen verbunden ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hotels bietet das Albergo Diffuso seinen Gästen die Möglichkeit, einen unvergesslichen Urlaub zu verbringen und dabei die Umwelt zu schonen. Dies zeigt sich in vielen Ortschaften des Landes, in denen die Einheimischen ungenutzte Grundstücke in Unterkünfte umgewandelt haben und so auch kleine oder abgelegene Ecken für Touristen attraktiv machen. Die Unterkunft La Casa delle Monache bietet Reisenden viele Möglichkeiten, die authentische Kultur Siziliens zu erleben. Hier wird nachhaltiger Tourismus durch verschiedene Konzepte praktiziert: Die Unterkunft engagiert sich für Ökologie, indem sie Ressourcen und Wasser sparen, Produkte aus der Umgebung verwenden und Naturerlebnisse fördern.

Bei der Wahl der Hotels ist es besonders wichtig darauf zu achten, wie das Unternehmen sich zum Thema Nachhaltigkeit positioniert. Wer im Urlaub einen positiven Beitrag für die Umwelt und die Italiener, die vor Ort leben leisten möchte, sollte Hotels und Unterkünfte von lokalen Gastgebern bevorzugen. Nachhaltiger Tourismus abseits der traditionellen Touristenpfade schützt die italienische Kultur und stärkt die Wirtschaft vor Ort. Auch können Reisende nach Siegeln wie zum Beispiel dem TourCert- Qualitätssiegel Ausschau halten, welches Unterkünfte und Unternehmen auszeichnet, die sich für nachhaltigen Tourismus einsetzen.

Beispiel: Eco Park Hotel Azalea Calavese,Trentino, Südtirol

Das Park Hotel Azalea in Calavese wurde einer umfassenden Renovierung unterzogen, um ein ökologisch nachhaltiges Hotel zu werden. Ausgehend von der Überzeugung, dass die Natur ein grundlegendes Gut ist, wurde ein Gebäude verwirklicht, das in ganz Europa als Paradebeispiel für sanften Tourismus bekannt ist. Das einzigartige Angebot dieser Trentiner Unterkunft wurde im Einklang mit der Umwelt konzipiert und umfasst eine umweltfreundliche Architektur, Energie aus erneuerbaren Quellen, eine Küche mit biologischen und regionalen Produkten, konsequente Mülltrennung, und die Möglichkeit, die romantische Altstadt und Natur der Umgebung auf etlichen (Wander-) Wegen zu erkunden.

Mit seinen vielen nachhaltigen Konzepten setzt das Eco Park Hotel Azalea beim Thema nachhaltiger Tourismus nicht nur auf Ökologie, sondern engagiert sich auch sozial. So werden Produkte von lokalen Sozialkooperativen im Hotel als ein Teil der charmanten Dekoration verwendet. Auf diese Weise tragen die von Eco Park Hotel Azalea implementierten Lösungen zur erfolgreichen Umsetzung des sanften Tourismus in Italien bei und bieten jedem Reisenden Erholung in den beeindruckenden Landschaften der Dolomiten.

sanfter Tourismus in Italien

Sanfter Tourismus Italien: italienische Küche genießen

Das Reisen durch die atemberaubenden Landschaften Italiens ist ein Erlebnis wie kein anderes. Wer Italien, von den majestätischen Alpen im Norden bis zum Ätna im Süden in vollen Zügen genießen möchte, kann Wege entlang kulturell bedeutsamer Stätten erkunden, wie die Jahrhunderte alte Pilgerroute des Heiligen Franz von Assisi. Auch der Cammino di Dante, der Orte besucht, an denen der große italienische Dichter gelebt hat, oder die antike Via Appia können eignen sich herrvorragend für einen Wanderurlaub. Zahlreiche Trekking- und Mountainbike Ausflüge können auch entlang der Schlemmer- und Weinstraßen unternommen werden und ermöglichen einen Urlaub voller Kultur und Erholung.

Die Slow-Food-Organisation ist eine weltweite Bewegung, die sich für den Erhalt der regionalen Küche einsetzt und die Verwendung lokaler Produkte in den Vordergrund stellt. Sie wurde in Italien gegründet und hat sich heute mit Mitgliedern in mehr als 150 Ländern in die ganze Welt verbreitet. Die Geschichte der Organisation begann im Jahr 1986, nach einer Demonstration an gegen die Eröffnung eines McDonald’s an der Spanischen Treppe in Rom und erkannte den vom Tourismus getragenen Trend der Homogenisierung lokaler Kulturen in Italien. Heute gibt es in Italien viele Orte in denen gastronomische Betriebe einem umweltbewussten Umgang mit der Natur verschrieben haben und das Weinbergschnecken-Logo der Slow-Food Organisation tragen.

Neben der beindruckenden Landschaft sind Reisen in Italien immer ein kulinarisches Erlebnis. Auf verschiedenen Gourmet-Touren und Weinstraßen können die Reisenden lokale Köstlichkeiten schlemmen und durch sanften Tourismus ihre Emissionen reduziern. Ob im Norden, wie auf der Strada del Vino e dell’Olio an der Costa degli Etruschi in der Toskana, oder im Süden, wie auf der vielleicht bekanntesten Prosecco-Straße durch die sanften Hügel Venetiens mit der Slow Food Initiative eignet sich Italien herrvoragen für nachhaltiges Reisen.

Beispiel : Locanda Mistral, Ponte Maira, Piemonte

Agritourisme Locanda Mistral ist ein versteckter Schatz im majestätischen Maira-Tal im Piemont. Das Reiseziel bietet idyllische Landschaften, frische Alpenluft und zahlreiche Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Klettern oder Mountainbiking im Sommer und Schneeschuhwandern oder Tourenski im Winter. Abgesehen von den aufregenden Abenteueraktivitäten hat sich die Region auch einen guten Ruf für ihre vorzügliche Küche erworben. Die Locanda Mistral macht ihre Gäste mit den typischen Gerichten der Region vertraut, indem sie die traditionellen Rezepte mit viel Kreativität und Leidenschaft zubereitet. Alle Zutaten werden je nach Saison und Echtheit sorgfältig eingekauft. So entsteht ein außergewöhnliches kulinarisches Erlebnis, das gleichzeitig höchste Qualitätsstandards garantiert.🌱

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Quellen:

http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/tourism/eden/

www.greenpearls.com/de/

https://www.ecoparkhotelazalea.it/

https://www.locandamistral.com/en/locanda-mistral

https://www.nytimes.com/1986/05/05/style/romans-protest-mcdonald-s.html

https://www.slowfood.com/our-network/network-of-members/

https://tourcert.org/en/services/destinations/

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